Enola Gay hat geschrieben: ↑Fr 26. Apr 2019, 18:41
Wenn ich mir ein 'neues' Moped zulege, dann schaue ich mir als erstes an, was die 'Sturz-gefährdeten' Teile kosten.
Tja, Herbert...
würde ich die Sache auf diese Weise angehen, dann dürfte ich mir erst gar kein neues oder relativ neues Motorrad kaufen dürfen. Dann wäre gebraucht und mindestens zehn Jahre alt die Devise.
Dass Honda unverschämte Ersatzteilpreise aufruft, ist nichts neues. Das ist bei der Domi auch so.
Zeig mir einen Hersteller, bei dem das nicht so ist. Vielleicht ist KTM da günstiger, weil die wissen dass ihre Mopeds artgerecht bewegt und daher öfter mal abgelegt werden.
Ich kann mich daran erinnern, dass sich der Vorbesitzer meiner Domi darüber aufgeregt hatte, dass er wegen der Langlöcher in den Bremsscheiben schon recht früh die vordere Bremsscheibe tauschen musste. Er zahlte damals für eine popelige Bremsscheibe bei Honda ruinöse 600,- DM.
Mittlerweile kostet sie sogar bei Honda gerade mal knapp über €100,-. Das war mal anders.
Oder 1997: Da brauchte ich eine Seitenverkleidung und einen Blinker, weil ich einem Radfahrer, der mich geschnitten hatte, ausweichen musste und gestürzt bin. Für beide Teile plus Einbau (Arbeitslohn von maximal einer halben Stunde) musste ich fast 1000,- DM vorstrecken, ehe ich sie vom Unfallgegener wieder bekommen hatte. Später wurden auch diese Teile etwas günstiger.
Also wenn ich ein Motorrad kaufe, weil ich es gerne haben will, dann interessieren mich höchstens die Wartungskosten. Aber ich schaue nicht im Vorfeld nach was ich zahlen müsste wenn ich sie mal auf die Seite lege. Weil dann kann ich das Motorrad fahren irgendwie auch bleiben lassen.
Andere wiederum hängen sich ihr Motorrad mit Sturzbügeln rundum voll, damit bloß nix kaputt gehen kann. Das ist auch eine Variante, aber keine fürs Auge.
Wenn man sich durch die einschlägigen Foren durchliest, ist es fast schon grauenhaft wie stark man von den anderen Schreibern beeinflusst wird was man so alles am Motorrad bräuchte, weil ja dies und das und überhaupt alles kaputt gehen kann. Das ist wirklich penetrant und war früher bei weitem nicht so ausgeprägt. Ich habe dafür eigentlich nur eine Erklärung: Das hohe Durchschnittsalter der Motorradfahrer hierzulande. Ab einem bestimmten Alter ist es scheinbar einfach nicht mehr möglich, sich unbekümmert aufs Motorrad zu setzen und einfach loszufahren. Da spielt der Kopf viel zu sehr eine Rolle, der sämtliche Horroszenarien durchgeht, bevor man auch nur einen Meter gefahren ist. Und diese Szenarien, egal wie wahrscheinlich sie eintreten werden, wollen vom gesetzten und solventen Herrn (oder der Dame) abgedeckt sein.
Und soll ich Dir was sagen? Der Scheiß ist ansteckend! Ich fürchte ich komme auch zunehmend in dieses Alter.

Auf der Domi hatte ich nie das Verlangen nach einem Sturzbügel oder Ölkühler. Aber bei der AT denke ich ernsthaft darüber nach, einen kleinen Sturzbügel zu holen, damit das DCT-Getriebe geschützt ist. Das baut etwas voluminöser, als das Standard-Schaltgetriebe und wäre bei einem Sturz auf die rechte Seite sehr wahrscheinlich stark gefährdet.
In all den Jahren, in denen ich jetzt schon auf dem Motorrad unterwegs bin, habe ich es geschafft, die Domi relativ verschleißarm zu bewegen, zumindest was die Verkleidung betrifft. Sie lag schon mehr als einmal auf der Straße, aber die schmale Verkleidung der ersten Baujahre bekommt erstaunlich selten Kontakt mit dem Asphalt.
Bei allen anderen Bodenkontakten meiner Mopeds hatte ich entweder Glück, dass nicht viel kaputt ging, oder ich nahm meine Vollkasko in Anspruch. Das musste ich bislang zum Glück nur einmal machen, und das ist schon lange her. Auch die AT ist Vollkasko versichert. Die Rate ist moderat und sorgt bei mir für ein entspanntes Gefühl.
Gruß,
Steffen
Und sorry für off topic.