Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
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Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
So, bin nun endlich mal dazugekommen, meinen Anlasser zu reparieren, der am 27.07.2021 seinen Dienst quittiert hatte. Von einem Moment auf den anderen war der Anlasser fest, starr. Zum Glück ist das vor der Haustür passiert, also bin ich mit einem anderen Motorrad zur Arbeit gefahren, wozu sonst hat man mehrere angemeldet? Eins geht immer.
Da ich noch einen anderen Anlasser liegen hatte, der elektrisch nicht ging, sich aber noch drehte, hatte ich gleich ein Teil zum probieren, wie sich ein noch beweglicher Anlasser zerlegen läßt, wie der drinnen aussehen muß/soll.
Mahlende Geräusche hörte ich schon länger beim Anlassen aus dem Motor, diese kamen jedoch vom defekten Anlasserstützlager aus dem Anlassergetriebe. Anlasser getauscht, Lager erneuert, Geräuschkulisse wieder im Soll.
Beim Probeanlasser sah alles gut drinnen aus, es fanden sich jedoch auch einige komische Plastikteile, die dort nicht hineingehörten. Keine Ahnung, wie die dort reingekommen sind. Alles saubergeblasen, zusammengebaut, und siehe da, Anlasser funktioniert. Soweit erstmal gut, jedoch war der Simmering außer Funktion, und das Nadellager hat sich auch nicht mehr gedreht, war zum Gleitlager mit angeschliffenen Nadeln mutiert.
Der starre Anlasser sah nicht mehr so gut aus. 28 Jahre in Gebrauch, noch nie ausgebaut, rund 76 000 km runter, davon ca. 62 000 km in 6 Fahrjahren unter meiner Regie. Der wollte nicht auseinander. War ja auch starr. Nachdem das Hinterteil mit den Kohlebürsten und das Mittelteil ab waren, habe ich zwei Holzleisten quer über den offenen Schraubstock gelegt, Anker nach unten, Alukappe auf die Holzleisten und mit dem Kupferhammer Überzeugungsarbeit geleistet. Erst ganz zart, dann energisch, am Ende mit Erfolg.
Dort, wo mal der Lagersitz auf der Welle war, war alles dick rostig, Durchmesser so 14,5 mm. Was Kondenswasser mit der Zeit so anrichtet. Den Simmering mit einem Schraubenzieher herausgehebelt. Das Nadellager selbst habe ich ausgepresst, dazu den Kopf einer Inbußschraube M 10 auf 15,4 mm abgedreht, weil die Wellenduchführung in der Alukappe 15,5 mm groß ist. Der erste Gedanke war, hier ist leider nichts mehr zu retten.
Im Nadellager fehlten 5 Nadeln, gefunden wurde keine. Bis heute nicht. Den Anker habe ich in die Drehmaschine gespannt und den Rost auf der Welle mit Schmirgelleinwand entfernt, wurde irgendwann wieder blank. Welle gemessen, 13,4 mm, oh weh, da fehlt ja ein halber Millimeter. Den anderen Anlasser wieder zerlegt und nachgemessen, 13,45 mm. Aha, das muß also so sein. Na dann, Lagerbezeichnung unter dem Mikroskop entziffert und aufgeschrieben. KOYO 14BTM1912A. Simmeringsitz gemessen, 24 mm. Den anderen Anlasser komplett zerlegt, Simmering raus, Lager raus, vergleichgemessen, alles das selbe. Also Ersatzteile besorgen.
Dieses komische Lager ist in Deutschland eigentlich nicht zu bekommen, nur ein Händler in Wismar hat das auf Anfrage. Wenigstens stand auf dessen Internetseite noch eine Alternativbezeichnung eines anderen Herstellers: INA F218335.
Also im INA-Onlineshop mit der Bezeichnung gesucht, und: Nichts gefunden. Gibts dort nicht. Dafür habe ich dann bei Alipay oder so ähnlich zwei solche Nadellager bestellen können, die beiden letzten, sind dann nach drei Wochen auch gekommen. Eingeprägte Bezeichnung: INA F218335, knapp 16 € mit Versand. Simmeringe habe ich in der Größe 13x24x7 in der Bucht gekauft. Alles da, was man braucht. Alles? Da geht doch noch was!
Die Anlasserwelle hat nach dem Lagersitz bis zum Beginn der Verzahnung etwa 4,5 mm zylindrische Welle, die Alukappe hat noch Fleisch. Folglich nach passenden Simmeringen gesucht und fündig geworden: Es gibt Simmeringe in der Größe 13x19x3, sogar auch 13x18x3 oder 13x19x2,5, die könnten alle das Nadellager künftig vor Kondenswasser schützen. So der Plan bzw. die Idee.
Das Nadellager ist 12 mm lang, der Lagersitz ist 13 mm, also habe ich die Alukappe in die Drehmaschine genommen und den Lagersitz um 2,2 mm verlängert, so daß dort ein Simmering 13x19x3 und das Nadellager Platz finden. Heute dann die Montage: Alle Teile bereitgelegt, dazu ein Montagedorn aus einer Inbußschraube M 16 gefertigt. Kopf auf 18,9 mm abgedreht, Schaft auf 13,4 mm. Zuerst das Gleitlager gefettet und den Anker in die Kohlebürsten eingesetzt. Die Kohlen haben noch rund 50%, habe ich nichts erneuert. Dann das Mittelteil mit dem Dichtring draufgesetzt. Dabei auf die Markierung achten, die man vor der Demontage anbringen sollte. Anschließend den zusätzlichen Simmering 13x19x3 mit dem Montagedorn in die Alukappe eingedrückt, das Nadellager hinterher. Jetzt das Nadellager ordentlich mit Fett gefüllt und den Simmering 13x24x7 ebenfalls mit dem Montagedorn in den sitz gedrückt. Zu guter Letzt die fertig zusammengebaute Alukappe mit Dichtring über die Welle geschoben, auf die Markierung achten und Schrauben rein. Alles dreht sich, nur eben nicht mehr so leicht, weil die Simmeringe noch ordentlich drücken. Der Anlasser hat axial etwa einen halben Millimeter Spiel, lasse ich so. Ausprobiert, mit Strom, dreht sich ganz ordentlich, das Fett in der Verzahnung ist gleich abgeflogen. Jetzt kann ich den anderen Anlasser auch entsprechend bearbeiten und dann den Austauschanlasser wieder gegen das verbesserte Originalteil ersetzen.
Weil der Austauschanlasser ganz sicher nicht besser ist als die beiden jetzigen Reparaturkandidaten, habe ich bereits bei Alibaba weitere Nadellager geordert, die hoffentlich bald eintreffen, Bezeichnung diesmal HK 13,5x19x12.
Ich hoffe, mit dem zweiten, zusätzlichen Simmering das Rostproblem für die nächsten 20 Jahre beseitigt zu haben. Mal schauen, immer wenn die Krümmer ab sind, bietet sich die schnelle Gelegenheit, auch den Anlasser auszubauen und zu checken.
Da ich noch einen anderen Anlasser liegen hatte, der elektrisch nicht ging, sich aber noch drehte, hatte ich gleich ein Teil zum probieren, wie sich ein noch beweglicher Anlasser zerlegen läßt, wie der drinnen aussehen muß/soll.
Mahlende Geräusche hörte ich schon länger beim Anlassen aus dem Motor, diese kamen jedoch vom defekten Anlasserstützlager aus dem Anlassergetriebe. Anlasser getauscht, Lager erneuert, Geräuschkulisse wieder im Soll.
Beim Probeanlasser sah alles gut drinnen aus, es fanden sich jedoch auch einige komische Plastikteile, die dort nicht hineingehörten. Keine Ahnung, wie die dort reingekommen sind. Alles saubergeblasen, zusammengebaut, und siehe da, Anlasser funktioniert. Soweit erstmal gut, jedoch war der Simmering außer Funktion, und das Nadellager hat sich auch nicht mehr gedreht, war zum Gleitlager mit angeschliffenen Nadeln mutiert.
Der starre Anlasser sah nicht mehr so gut aus. 28 Jahre in Gebrauch, noch nie ausgebaut, rund 76 000 km runter, davon ca. 62 000 km in 6 Fahrjahren unter meiner Regie. Der wollte nicht auseinander. War ja auch starr. Nachdem das Hinterteil mit den Kohlebürsten und das Mittelteil ab waren, habe ich zwei Holzleisten quer über den offenen Schraubstock gelegt, Anker nach unten, Alukappe auf die Holzleisten und mit dem Kupferhammer Überzeugungsarbeit geleistet. Erst ganz zart, dann energisch, am Ende mit Erfolg.
Dort, wo mal der Lagersitz auf der Welle war, war alles dick rostig, Durchmesser so 14,5 mm. Was Kondenswasser mit der Zeit so anrichtet. Den Simmering mit einem Schraubenzieher herausgehebelt. Das Nadellager selbst habe ich ausgepresst, dazu den Kopf einer Inbußschraube M 10 auf 15,4 mm abgedreht, weil die Wellenduchführung in der Alukappe 15,5 mm groß ist. Der erste Gedanke war, hier ist leider nichts mehr zu retten.
Im Nadellager fehlten 5 Nadeln, gefunden wurde keine. Bis heute nicht. Den Anker habe ich in die Drehmaschine gespannt und den Rost auf der Welle mit Schmirgelleinwand entfernt, wurde irgendwann wieder blank. Welle gemessen, 13,4 mm, oh weh, da fehlt ja ein halber Millimeter. Den anderen Anlasser wieder zerlegt und nachgemessen, 13,45 mm. Aha, das muß also so sein. Na dann, Lagerbezeichnung unter dem Mikroskop entziffert und aufgeschrieben. KOYO 14BTM1912A. Simmeringsitz gemessen, 24 mm. Den anderen Anlasser komplett zerlegt, Simmering raus, Lager raus, vergleichgemessen, alles das selbe. Also Ersatzteile besorgen.
Dieses komische Lager ist in Deutschland eigentlich nicht zu bekommen, nur ein Händler in Wismar hat das auf Anfrage. Wenigstens stand auf dessen Internetseite noch eine Alternativbezeichnung eines anderen Herstellers: INA F218335.
Also im INA-Onlineshop mit der Bezeichnung gesucht, und: Nichts gefunden. Gibts dort nicht. Dafür habe ich dann bei Alipay oder so ähnlich zwei solche Nadellager bestellen können, die beiden letzten, sind dann nach drei Wochen auch gekommen. Eingeprägte Bezeichnung: INA F218335, knapp 16 € mit Versand. Simmeringe habe ich in der Größe 13x24x7 in der Bucht gekauft. Alles da, was man braucht. Alles? Da geht doch noch was!
Die Anlasserwelle hat nach dem Lagersitz bis zum Beginn der Verzahnung etwa 4,5 mm zylindrische Welle, die Alukappe hat noch Fleisch. Folglich nach passenden Simmeringen gesucht und fündig geworden: Es gibt Simmeringe in der Größe 13x19x3, sogar auch 13x18x3 oder 13x19x2,5, die könnten alle das Nadellager künftig vor Kondenswasser schützen. So der Plan bzw. die Idee.
Das Nadellager ist 12 mm lang, der Lagersitz ist 13 mm, also habe ich die Alukappe in die Drehmaschine genommen und den Lagersitz um 2,2 mm verlängert, so daß dort ein Simmering 13x19x3 und das Nadellager Platz finden. Heute dann die Montage: Alle Teile bereitgelegt, dazu ein Montagedorn aus einer Inbußschraube M 16 gefertigt. Kopf auf 18,9 mm abgedreht, Schaft auf 13,4 mm. Zuerst das Gleitlager gefettet und den Anker in die Kohlebürsten eingesetzt. Die Kohlen haben noch rund 50%, habe ich nichts erneuert. Dann das Mittelteil mit dem Dichtring draufgesetzt. Dabei auf die Markierung achten, die man vor der Demontage anbringen sollte. Anschließend den zusätzlichen Simmering 13x19x3 mit dem Montagedorn in die Alukappe eingedrückt, das Nadellager hinterher. Jetzt das Nadellager ordentlich mit Fett gefüllt und den Simmering 13x24x7 ebenfalls mit dem Montagedorn in den sitz gedrückt. Zu guter Letzt die fertig zusammengebaute Alukappe mit Dichtring über die Welle geschoben, auf die Markierung achten und Schrauben rein. Alles dreht sich, nur eben nicht mehr so leicht, weil die Simmeringe noch ordentlich drücken. Der Anlasser hat axial etwa einen halben Millimeter Spiel, lasse ich so. Ausprobiert, mit Strom, dreht sich ganz ordentlich, das Fett in der Verzahnung ist gleich abgeflogen. Jetzt kann ich den anderen Anlasser auch entsprechend bearbeiten und dann den Austauschanlasser wieder gegen das verbesserte Originalteil ersetzen.
Weil der Austauschanlasser ganz sicher nicht besser ist als die beiden jetzigen Reparaturkandidaten, habe ich bereits bei Alibaba weitere Nadellager geordert, die hoffentlich bald eintreffen, Bezeichnung diesmal HK 13,5x19x12.
Ich hoffe, mit dem zweiten, zusätzlichen Simmering das Rostproblem für die nächsten 20 Jahre beseitigt zu haben. Mal schauen, immer wenn die Krümmer ab sind, bietet sich die schnelle Gelegenheit, auch den Anlasser auszubauen und zu checken.
Gruß aus dem Erzgebirge
Bernd
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Danke für den aufschlussreichen Bericht.
Den Anlasser überholen steht bei mir auch noch aufm Programm. Der klingt nicht mehr so gesund.
Gruß,
Steffen
Den Anlasser überholen steht bei mir auch noch aufm Programm. Der klingt nicht mehr so gesund.
Gruß,
Steffen
Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Da sieht man mal wieder die überragende HONDA Qualität !
Würdest du das auch für andere (mich ) machen
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Ich dachte, Du bist Elektriker (?)
MfG. Herbert
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Dann gibt es auch keinen Drehstrom
Gruß
Hogi
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Dann frag doch mal bei 'Langer' nach - 'Maschinentechnisch' ist Klaus derzeit wohl am besten gerüstet ;
mfG. Herbert
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Herbert, du hast doch viel schwerere Kaliber rumstehen.
Das mit dem zusätzlichen Simmerring gefällt mir !
Zumal, wenn man einen RD02 Motor hat und dessen ungünstige Kondensat-Situation im Getriebegehäuse nicht ändert.
Wie sah der Kollektor aus ?
Nur dunkel gewordene Umläufe (bei dir komischerweise nur in zwei Zonen, nur am Aussenrand der Kohlen) oder war er da auch vertieft ?
Das mit dem zusätzlichen Simmerring gefällt mir !
Zumal, wenn man einen RD02 Motor hat und dessen ungünstige Kondensat-Situation im Getriebegehäuse nicht ändert.
Wie sah der Kollektor aus ?
Nur dunkel gewordene Umläufe (bei dir komischerweise nur in zwei Zonen, nur am Aussenrand der Kohlen) oder war er da auch vertieft ?
Grüsse langer
"Kunst muss es sein, wenn man‘s nicht kann... denn wenn man‘s kann, ist‘s keine Kunst"
Der Niedergang deutscher Ingenieurskunst begann mit dem DIN Stecker, ungeeigneten Materialien und beschleunigt mit VW...
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Wenn JEMAND sowas anfängt , frag ich doch zuerst DIESEN und nicht gleich einen ANDEREN , oder
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Das Laufbild auf dem Kollektor ist schon etwas kurios: Auf dem Foto sieht man die zwei schwarzen Streifen, auf der anderen Seite ist nur einer. Wie auch immer das zustande kam, eine Erklärung dafür habe ich nicht. Eingelaufen ist der Kollektor nicht, hat mich auch gewundert.
Grundsätzlich kann ich auch die Anlasser anderer Leute in der von mir vorgestellten Art reparieren, jedoch habe ich noch keine weiteren Lager dafür bekommen. Auch steht die Drehmaschine auf Arbeit, was - noch - kein Problem ist, Zeit für privaten Pfusch finde ich immer.
Allerdings sehe ich mich inzwischen nach einer neuen Arbeitsstelle um, und weiß noch nicht, wo ich landen werde. Jedoch fange ich in keiner Firma neu an, wo ich keinen Zugang zu Werkzeugmaschinen habe. Vielleicht bleibe ich auch, hatte gestern ein einstündiges Gespräch mit unserem Geschäftsführer, der mich behalten will. Ist keine Frage des Geldes, sondern des firmeninternen Umfeldes, was sich zum negativen - aus meiner Sicht - entwickelt hat. Auch wird es durch die veränderte politische Situation - zwangsweise E-Mobilität - zu einem schleichenden Sterben in der Autozuliefererbranche kommen.
Grundsätzlich kann ich auch die Anlasser anderer Leute in der von mir vorgestellten Art reparieren, jedoch habe ich noch keine weiteren Lager dafür bekommen. Auch steht die Drehmaschine auf Arbeit, was - noch - kein Problem ist, Zeit für privaten Pfusch finde ich immer.
Allerdings sehe ich mich inzwischen nach einer neuen Arbeitsstelle um, und weiß noch nicht, wo ich landen werde. Jedoch fange ich in keiner Firma neu an, wo ich keinen Zugang zu Werkzeugmaschinen habe. Vielleicht bleibe ich auch, hatte gestern ein einstündiges Gespräch mit unserem Geschäftsführer, der mich behalten will. Ist keine Frage des Geldes, sondern des firmeninternen Umfeldes, was sich zum negativen - aus meiner Sicht - entwickelt hat. Auch wird es durch die veränderte politische Situation - zwangsweise E-Mobilität - zu einem schleichenden Sterben in der Autozuliefererbranche kommen.
Gruß aus dem Erzgebirge
Bernd
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Mir persönlich würde die Bearbeitung des Gehäuses schon genügen , den Rest kann ich ja selbst machen.
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Das Ausdrehen der Alukappe ist kein Hexenwerk. Das kann jede kleine Werkstatt. Auch in kleinen hessischen Orten finden sich solche Firmen, auch Kfz-Werkstätten haben i.d.R. solche Maschinen. Einfach mal fragen gehen, hin- und herschicken ist nicht nötig. Außen- und Innensitz laufen zueinander.
Außen den 0-Ring entfernen, auf dem Außensitz spannen, mit einem passenden Innendrehmeißel am Ende des Lagersitzes ankrabbeln, längs- und planseitig, einfach die 2,2 mm längs zustellen (wenn am Ende 15 mm Länge des Lagersitzes zustande kommen), ausspannen und fertig. Bei dem Simmeringsitz kommt es nicht auf das Hundertstel an, der muß kein Öl zurückhalten.
Außen den 0-Ring entfernen, auf dem Außensitz spannen, mit einem passenden Innendrehmeißel am Ende des Lagersitzes ankrabbeln, längs- und planseitig, einfach die 2,2 mm längs zustellen (wenn am Ende 15 mm Länge des Lagersitzes zustande kommen), ausspannen und fertig. Bei dem Simmeringsitz kommt es nicht auf das Hundertstel an, der muß kein Öl zurückhalten.
Gruß aus dem Erzgebirge
Bernd
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
So, endlich geschafft, heute wurde der zweite Anlasser mit dem zusätzlichen Simmering zusammengebaut. Optisch sieht der noch richtig gut aus.
Den Austauschanlasser habe ich danach zerlegt. Der Simmering hatte noch Funktion, das Nadellager dreht sich noch, die Welle mißt 13,47 mm am Lagersitz. Allerdings sind die Kohlebürsten sehr stark verschlissen, die Pluskohle ist fast runter. Dieser Anlasser war erst 27 000 km im Einsatz. Fazit: Das Anlasserstützlager war nach den paar Monaten im Einsatz erwartungsgemäß noch im Neuzustand, allerdings habe ich da ein geschlossenes, gekapseltes Lager eingesetzt, 6201RS, im Originalzustand war dort ein offenes Lager verbaut. Nur weil ein Anlasser funktioniert, heißt das nicht, daß alles in Ordnung ist. Auch den Kohlenverschleiß kann man nicht pauschal über die Laufleistung schätzen. Man muß nachsehen. Bei mir war der Anlasser von jetzt auf gleich blockiert, und wenn eine Kohle runter ist, steht auch alles sofort.
Den Anlasser zum Check ausbauen ist kein Hexenwerk. Krümmer ab, sollte sowieso einmal jährlich getan werden, damit die Schraubverbindungen nicht unlösbar vergammeln, Anlasser raus und zerlegen. Ist alles im grünen Bereich, alles wieder zusammensetzen, ordentlich Kupferpaste auf die Krümmerstehbolzen. Die Krümmerdichtung kann man jedesmal erneuern, muß man nicht. Ich mache das nicht. Oder man rüstet gleich auf einen Kickermotor um, dann kann die Anlasserpflege hinten anstehen.
Jetzt sind erstmal neue Kohlebürsten für den Austauschanlasser zu besorgen, es läuft wahrscheinlich auf eine komplette Halterung aus der Bucht hinaus. Kosten rund 48 €. Billiger habe ich bisher noch nichts gefunden.
Habe gerade gesucht und das hier gefunden:
https://www.ebay.de/itm/164793250493?_t ... BM8KG69Z5f
Hat schon mal jemand damit gearbeitet? Paßt das?
Habe jetzt zwei reparierte Anlasser zur Verfügung.
Bei der Gelegenheit habe ich den Austauschanlasser bei meiner originalen Domi wieder ausgebaut. Der war an der Welle ziemlich nass. Ein Blick in den Anlassersitz findet eine Menge Feuchtigkeit, gepaart mit Fett.
Anlasser ist wieder drin.
Weil der Blick in den Anlassersitz so viel Wasser gezeigt hat, habe ich auch gleich noch das Anlassergetriebe geöffnet. Sieht nicht wirklich gut aus.
Alles gereinigt, neu gefettet und wieder zusammengesetzt. Es sollte auf alle Anlaufscheiben usw. geachtet werden.Den Austauschanlasser habe ich danach zerlegt. Der Simmering hatte noch Funktion, das Nadellager dreht sich noch, die Welle mißt 13,47 mm am Lagersitz. Allerdings sind die Kohlebürsten sehr stark verschlissen, die Pluskohle ist fast runter. Dieser Anlasser war erst 27 000 km im Einsatz. Fazit: Das Anlasserstützlager war nach den paar Monaten im Einsatz erwartungsgemäß noch im Neuzustand, allerdings habe ich da ein geschlossenes, gekapseltes Lager eingesetzt, 6201RS, im Originalzustand war dort ein offenes Lager verbaut. Nur weil ein Anlasser funktioniert, heißt das nicht, daß alles in Ordnung ist. Auch den Kohlenverschleiß kann man nicht pauschal über die Laufleistung schätzen. Man muß nachsehen. Bei mir war der Anlasser von jetzt auf gleich blockiert, und wenn eine Kohle runter ist, steht auch alles sofort.
Den Anlasser zum Check ausbauen ist kein Hexenwerk. Krümmer ab, sollte sowieso einmal jährlich getan werden, damit die Schraubverbindungen nicht unlösbar vergammeln, Anlasser raus und zerlegen. Ist alles im grünen Bereich, alles wieder zusammensetzen, ordentlich Kupferpaste auf die Krümmerstehbolzen. Die Krümmerdichtung kann man jedesmal erneuern, muß man nicht. Ich mache das nicht. Oder man rüstet gleich auf einen Kickermotor um, dann kann die Anlasserpflege hinten anstehen.
Jetzt sind erstmal neue Kohlebürsten für den Austauschanlasser zu besorgen, es läuft wahrscheinlich auf eine komplette Halterung aus der Bucht hinaus. Kosten rund 48 €. Billiger habe ich bisher noch nichts gefunden.
Habe gerade gesucht und das hier gefunden:
https://www.ebay.de/itm/164793250493?_t ... BM8KG69Z5f
Hat schon mal jemand damit gearbeitet? Paßt das?
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Waren die Litzen gepunktet oder gelötet ?
(Wahrscheinlich gepunktet).
Wenn der Kohlenträger nicht total verrottet ist kann man den auch nur sauber machen (vor allem die Kohlenschächte) und nur neue "blanke" Kohlen mit Litze nehmen.
Die Litze lässt sich hervorragend an das Messing löten.
Es müssen nur niederomige Kohlen sein (hoher CU Pulveranteil). Erkennt man schon optisch (spätestens beim anfassen ).
Wenn sie vom Schachtmass nicht passend zu bekommen sind, kann man die wunderbar leicht (aber exakt muss es sein) auf Mass feilen.
(Wahrscheinlich gepunktet).
Wenn der Kohlenträger nicht total verrottet ist kann man den auch nur sauber machen (vor allem die Kohlenschächte) und nur neue "blanke" Kohlen mit Litze nehmen.
Die Litze lässt sich hervorragend an das Messing löten.
Es müssen nur niederomige Kohlen sein (hoher CU Pulveranteil). Erkennt man schon optisch (spätestens beim anfassen ).
Wenn sie vom Schachtmass nicht passend zu bekommen sind, kann man die wunderbar leicht (aber exakt muss es sein) auf Mass feilen.
Grüsse langer
"Kunst muss es sein, wenn man‘s nicht kann... denn wenn man‘s kann, ist‘s keine Kunst"
Der Niedergang deutscher Ingenieurskunst begann mit dem DIN Stecker, ungeeigneten Materialien und beschleunigt mit VW...
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Schlimm diese Ansammlung von Kondensat.
Es müsste wie beim RD08 Motor zwei Bohrungen geben, die das austreiben des Kondensat aus dem Anlassergetriebegehäuse ermöglichen.
Leider habe ich vergessen mir zu merken wo genau die waren.
Es müsste wie beim RD08 Motor zwei Bohrungen geben, die das austreiben des Kondensat aus dem Anlassergetriebegehäuse ermöglichen.
Leider habe ich vergessen mir zu merken wo genau die waren.
Grüsse langer
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Die Welle vom Austauschanlasser war richtig nass. Habe ich nicht für möglich gehalten. Und der weiße Schleim war ein Fett-Wasser-Gemisch.
Meine Sumo ist eine RD08. Da werde ich in der kalten Jahreszeit mal diesbezüglich nachsehen, vielleicht kann man ja ohne großen Aufwand was verbessern. Oder ich sehe beim Originalmotor der Sumo nach, der liegt ja konserviert mit seinen knapp 15 000 km noch im Regal. Ungeöffnet. Für schlechte Zeiten. Und ohne SLS.
Meine Sumo ist eine RD08. Da werde ich in der kalten Jahreszeit mal diesbezüglich nachsehen, vielleicht kann man ja ohne großen Aufwand was verbessern. Oder ich sehe beim Originalmotor der Sumo nach, der liegt ja konserviert mit seinen knapp 15 000 km noch im Regal. Ungeöffnet. Für schlechte Zeiten. Und ohne SLS.
Gruß aus dem Erzgebirge
Bernd
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Deshalb sehen die Anlasser und das Anlassergetriebe bei den RD02 Motoren so schlimm aus.Barniebutsch hat geschrieben: ↑So 7. Nov 2021, 00:20 Die Welle vom Austauschanlasser war richtig nass. Habe ich nicht für möglich gehalten. Und der weiße Schleim war ein Fett-Wasser-Gemisch...
Honda muss das relativ früh (also für so etwas, war das relativ früh, denn gerade "Korrosionsdinger" dieser Art werden oft erst nach einem Jahrzehnt oder mehr "entdeckt")
bemerkt und auch für "schlimm genug" befunden haben (das heisst schon was), um es beim RD08 Motor zu ändern.
Grüsse langer
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Na ja, rund 10 Jahre hat es dann auch gedauert.
Den RVFC-Motor gibts ja seit 1983 in der XL 600 mit Anlasser, glaube ich zumindest.
Den RVFC-Motor gibts ja seit 1983 in der XL 600 mit Anlasser, glaube ich zumindest.
Gruß aus dem Erzgebirge
Bernd
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Der Rest von deinem Mopped sieht aber auch nicht besonders gut aus .
Ist es nicht so , daß in das Anlassergetriebe Schleuderöl "irgendwie" da hochkommen sollte ? Wenns da oben wasserdicht ist , müßte das reichen .
Ist es nicht so , daß in das Anlassergetriebe Schleuderöl "irgendwie" da hochkommen sollte ? Wenns da oben wasserdicht ist , müßte das reichen .
Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
langer hat geschrieben: ↑So 7. Nov 2021, 00:32Und da behaupten manche Langzeitwirkungen oder Spätfolgen könne man mit genügend Geld schon vorher heraustesten . Naja in dem Fall bestimmt.Bewitterungstests sind eigentlich kein Problem .Ich arbeite oft in einer großen bekannten Firma , da wird das alles für KFZ Stecker getestet .Warm , kalt , vibrierend , nass usw.Barniebutsch hat geschrieben: ↑So 7. Nov 2021, 00:20 Honda muss das relativ früh (also für so etwas, war das relativ früh, denn gerade "Korrosionsdinger" dieser Art werden oft erst nach einem Jahrzehnt oder mehr "entdeckt")
bemerkt und auch für "schlimm genug" befunden haben (das heisst schon was), um es beim RD08 Motor zu ändern.
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Also erstmal vorneweg: Das Wasser im Anlassergetriebe stammt nicht von außen. Es ist Kondenswasser, welches nicht mehr weg kann, weil eben das Motorgehäuse an dieser Stelle wasserdicht ist. Das ist das Problem. Ist mit einem "Bewitterungstest" daher auch nicht zu finden.
Der Anlasserzahnkranz bingt auch kein Schleuderöl hoch. Kann der auch nicht, weil der während der Fahrt stillsteht. Dreht sich nur beim Startvorgang. Das Polrad schleudert zwar Öl nach außen, jedoch liegt zum einen der Durchbruch zum Anlassergetriebe nicht in der Flucht zum Polrad, und zum anderen ist der Durchbruch zum Anlassergetriebe mit einem Zwischenzahnrad ziemlich gut formschlüssig verbaut.
Weil das Anlassergetriebe daher nicht vom Motoröl mittemperiert wird, stellt es am Motor eine "kalte Ecke" dar, wo eben Luftfeuchtigkeit kondensiert und anschließend - weil dicht - nicht mehr verdunsten kann, wenn das Motorrad steht. Mit der Zeit wird es mehr und mehr, kommt in den Bereich der Zahnräder und wird überall hin verteilt. Es kondensiert auch im Anlasserstützlager und im Nadellager und gewährleistet mit der Zeit die zerstörende Korrosion. Deshalb habe ich nun das Nadellager mit einem vorgesetzten Simmering geschützt und als Anlasserstützlager ein vollgekapseltes Kugellager eingesetzt, welches eine zeitlang dem Wasser ohne Schaden standhalten sollte.
Langfristige Abhilfe schafft da nur eine gezielte Belüftung, die Honda im Motor ab der RD08 geschaffen hat. Muß ich mir mal näher ansehen, vielleicht kann man die Honda-Lösung des Problems auch in den RD02-Motor ohne großen Aufwand einbringen/nachrüsten.
Und noch was hinterher: Meine Domi ist ein Fahr-Zeug, kein Putz-Ding, fährt das ganze Jahr, auch im Salz, und darf daher auch so aussehen. Die Korrosion im Motorinneren hat rein gar nichts mit dem äußeren optischen Zustand zu tun, ist konstruktionsbedingt und betrifft eigentlich jeden RFVC-Motor mit Anlasser bis Ende Baujahr 1994.
Der Anlasserzahnkranz bingt auch kein Schleuderöl hoch. Kann der auch nicht, weil der während der Fahrt stillsteht. Dreht sich nur beim Startvorgang. Das Polrad schleudert zwar Öl nach außen, jedoch liegt zum einen der Durchbruch zum Anlassergetriebe nicht in der Flucht zum Polrad, und zum anderen ist der Durchbruch zum Anlassergetriebe mit einem Zwischenzahnrad ziemlich gut formschlüssig verbaut.
Weil das Anlassergetriebe daher nicht vom Motoröl mittemperiert wird, stellt es am Motor eine "kalte Ecke" dar, wo eben Luftfeuchtigkeit kondensiert und anschließend - weil dicht - nicht mehr verdunsten kann, wenn das Motorrad steht. Mit der Zeit wird es mehr und mehr, kommt in den Bereich der Zahnräder und wird überall hin verteilt. Es kondensiert auch im Anlasserstützlager und im Nadellager und gewährleistet mit der Zeit die zerstörende Korrosion. Deshalb habe ich nun das Nadellager mit einem vorgesetzten Simmering geschützt und als Anlasserstützlager ein vollgekapseltes Kugellager eingesetzt, welches eine zeitlang dem Wasser ohne Schaden standhalten sollte.
Langfristige Abhilfe schafft da nur eine gezielte Belüftung, die Honda im Motor ab der RD08 geschaffen hat. Muß ich mir mal näher ansehen, vielleicht kann man die Honda-Lösung des Problems auch in den RD02-Motor ohne großen Aufwand einbringen/nachrüsten.
Und noch was hinterher: Meine Domi ist ein Fahr-Zeug, kein Putz-Ding, fährt das ganze Jahr, auch im Salz, und darf daher auch so aussehen. Die Korrosion im Motorinneren hat rein gar nichts mit dem äußeren optischen Zustand zu tun, ist konstruktionsbedingt und betrifft eigentlich jeden RFVC-Motor mit Anlasser bis Ende Baujahr 1994.
Gruß aus dem Erzgebirge
Bernd
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Noch besser kann man es nicht beschreiben.Barniebutsch hat geschrieben: ↑So 7. Nov 2021, 11:42 Also erstmal vorneweg: Das Wasser im Anlassergetriebe stammt nicht von außen. Es ist Kondenswasser, welches nicht mehr weg kann, weil eben das Motorgehäuse an dieser Stelle wasserdicht ist. Das ist das Problem. Ist mit einem "Bewitterungstest" daher auch nicht zu finden...
...Weil das Anlassergetriebe daher nicht vom Motoröl mittemperiert wird, stellt es am Motor eine "kalte Ecke" dar, wo eben Luftfeuchtigkeit kondensiert...
Ich wollte jetzt kein Vollzitat deines Beitrag hier reinsetzen (müsste ich aber und zwar ausnahmslos komplett jeden Satz),
denn auch der Rest trifft fachlich alles, wirklich alles auf den Punkt.
Meine Hochachtung !
Grüsse langer
"Kunst muss es sein, wenn man‘s nicht kann... denn wenn man‘s kann, ist‘s keine Kunst"
Der Niedergang deutscher Ingenieurskunst begann mit dem DIN Stecker, ungeeigneten Materialien und beschleunigt mit VW...
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Gebsch dir auch in allem Recht ,mir war nur nicht bewußt , daß Honda das so verpeilt hat mit der Belüftung und Entwässerung dieser kleinen Ecke .
Daß der Rest nicht so gut aussieht , war Ironie .Kann man natürlich nicht wissen , wenn man meine Moppeds nicht kennt .
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Da muss ich klar sagen, nein, meine Anlasser sehen nicht so aus. Auch nicht das Anlassergetriebe.Barniebutsch hat geschrieben: ↑So 7. Nov 2021, 11:42 ist konstruktionsbedingt und betrifft eigentlich jeden RFVC-Motor mit Anlasser bis Ende Baujahr 1994.
Grüße
Andi
Jetzt bei mir erhältlich:
SLS Verschlussplättchen aus ALU
Chokeschraube aus Messing
Vergaserservice
Perfektion ist dann erreicht, wenn nichts mehr hinzugefügt und nichts mehr weggelassen werden kann. >Tasai<
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Re: Anlasser repariert, und, hoffentlich verbessert
Er schrub das Unwort...eigentlich...
Vielleicht unterliegen deine dahingehend besseren Bedingungen, wie z.B. öfters Langstrecke.
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