Schiefe Spur am Vorderrad

[Old-Enduro-Love]

Hallo liebe Domi-Rider und Domi-Fans,

Ich komme zu euch in letzter Hoffnung auf Hilfe.
Ich hatte Ende letzte Saison einen Motorradunfall mit meiner RD08. Dabei bin ich mit ca 50 - 60 km/h in Griechenland auf einen Felsbrocken gefahren, der hinter einer Kurve auf der Straße lag. Mir hat es dabei die Vorderradfelge verbogen, die Gabeln und durch das Aufkommen auf dem Asphalt gabs auch ein paar unschöne Kratzer. Aber robust wie die Domi ist, fährt sie natürlich weiter und läuft noch. Ich habe seit dem die vordere Achse, die Felge und beide Gabeln ausgetauscht. Allerdings ist mir anschließend aufgefallen, dass trotz gerader Lenkerstellung das Vorderrad leicht nach links eingeschlagen ist.
Ich dachte, dass das nur passiert, wenn die Gabeln verbogen sind, aber nachdem ich die ja durch neue (gebrauchte) getauscht habe, sollte das eigentlich nicht der Grund sein. Allerdings habe ich auch noch nie davon gehört, dass die Gabelbrücken verbiegen. Hat eventuell jemand von euch eine Idee, woran das liegen kann? Ich bin über jede Hilfe dankbar, da ich mich in dem Zustand, in dem sie gerade ist auch nicht traue sie zu fahren.

Ganz liebe Grüße,

Simon

PS: Falls jemand noch Sticker rum liegen hat, die er/sie gerne loswerden möchte, oder weiß, wo ich welche bekomme dann freue ich mich auch über Nachrichten

[Nickless]

Servus Simon,
du solltest mal die Schrauben der Gabelbrücken leicht lösen. Nicht lockern. Dann rollst du das Vorderrad in eine Mauerecke. In der Garage, am Haus, oder sonstwo. Da drückst du die Lenkstange in die Radstellung. Bisschen federnt drücken. Dann erst mal das Moped schieben und wenn es ok erscheint, Schrauben fest ziehen und auch dann damit fahren. Wenn immer noch nicht ganz ok, Prozedur wiederholen. Das sollte voraussetzen, daß alle Teile aber keinen Schaden haben. Viel Erfolg.
Gruß, Rolf

[Tolek]

Must auch die obere Schraube des Lenkkopfes lösen , weil mit Sicherheit die obere Gabelbrücke im Verhältnis zur unteren verdreht ist .

[Enola Gay]

Hallo Simon -
[quote]Allerdings habe ich auch noch nie davon gehört, dass die Gabelbrücken verbiegen ...[/quote]

Das kommt leider ziemlich oft vor - und lässt sich auch mit vertretbarem Aufwand gut kontrollieren - allerdings will es eigentlich niemand so ganz genau wissen (am wenigsten die Besitzer eines Unfall-Motorrads).
Wenn man sich in Erinnerung ruft, wie lang ein Gabelrohr von der Achse bis zur Klemmung in der unteren Gabelbrücke ist, kann man schon ohne große rechnerei abschätzen, welche Kräfte bei einem Auffahr-Unfall - vor allem in die untere Gabelbrücke eingewirkt haben.

Zum Prüfen der unteren Gabelbrücke muss diese allerdings ausgebaut werden (hier hören erfahrungsgemäß die meisten bereits auf ) - nach dem Ausbau spannt man die Gabelbrücke in einer Drehmaschine 'zwischen zwei Spitzen' - und fährt dann den Reitstock bis auf die Höhe der Gabelstandrohre heran.
Hat die Gabelbrücke dann auf beiden Seiten den gleichen Abstand zum Reitstock, ist annähernd zu 100% sicher dass an diesem Teil kein Verzug besteht (!)
Eine Abweichung von wenigen mm zum Reitstock (rechts nach links) macht bereits einen Spurversatz von mehr als einem cm aus ... (!)
Die von Rolf geschilderte Methode ist sicher nicht falsch - allerdings kann man damit (mit Gewalt) durchaus auch bestehende Schäden kaschieren (siehste - geht doch ) verbogen ist die Gabelbrücke dann aber immer noch - und nach drei Vollbremsungen stimmt auch die Spur wieder nicht mehr.

Ich vermute mal, dass Du es nun auch nicht mehr so genau wissen willst, was denn jetzt an deiner Domi eigentlich schief ist ... )

Noch ein Wort zu der Stabilität der Domi Rahmen - von sieben Domi-Rahmen, die ich bisher vermessen habe waren fünf stark verzogen - zwei davon waren noch im 'Erstbesitz' - und waren angeblich 'Unfallfrei' allerdings beide mit längerem 'Gelände-Einsatz' (auch das will hier ganz sicher keiner lesen ...);

mfG. Herbert

[Old-Enduro-Love]

Hey Leute,

Danke für die schnellen Antworten. Dann versuch ich erstmal Rolf´s Methode (+ Tolek`s Tip) da ich das recht leicht überprüfen kann.
Ich hab nach dem Unfall die Kräfte überschlagen, die auf die Einspannung von den Gabeln an den Brücken gewirkt haben und im Hinblick, dass die aus Alu sind, kann ich mir schon vorstellen, dass es die verzogen hat. Allerdings hab ich keine Drehbank zuhause und kann´s deswegen auch nicht testen. Aber ich denk, wenn ich die Spur anders nicht gerade bekomme werd ich mich wohl notgedrungen um zwei neue Gabelbrücken kümmern müssen. Weil hinpfuschen würd ichs auch ungern, dafür hab ich die gute zu lieb gewonnen ^^
Hat jemand von euch eine Idee, wo ich gute Sticker her bekomme?

MfG, Simon

[Leo9473]

Hi,
könnte es auch sein, dass die Riser in der Gabelbrücke etwas verrutscht sind? Ich hatte mit der Domi nach einem Sturz das gleiche Problem wie du. Da der Lenker zuerst Bodenkontakt und damit den Schlag abbekommt, waren bei mir die beiden Schrauben in den Hülsen verrutscht, die in der Gabelbrücke eingelassen sind.
Müsste sich leicht überprüfen lassen, da in dem Fall der Lenker relativ zur Gabelbrücke verdreht ist, aber die Gabel relativ zur Brücke noch gerade ist.
Bei mir hats damals der Gummihammer und ein kräftiger Ruck gerichtet
LG
Leo

[Tolek]

Das kann natürlich sehr wahrscheinlich passiert sein ,bei so einem Crash.Aber das wäre ihm bestimmt aufgefallen ,wenn der Lenker relativ zu Gabelbrücke schiefsteht , oder ?

[Old-Enduro-Love]

Jap das war tatsächlich auch erst der Fall, aber die Gummihammer Methode hat geholfen. Die Verdrehung war auch nicht groß, deswegen mache ich mir da keine Sorgen. Nur nachdem Lenker zu Gabelbrücke jetzt wieder parallel sind, aber die Spur noch nicht war ich eben etwas ratlos.
Vielleicht hau ich den Lenker einfach weiter schief, damit die Spur wieder passt ^^ (Spaß)
Trotzdem danke für den Denkanstoß Leo