Motor nimmt Gas nicht an

NX 500 / NX 650 / SLR 650 / FMX 650

Moderator: Domitreffen

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Rako
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Motor nimmt Gas nicht an

Beitrag von Rako »

Hallo zusammen,
ich bin vor 30 Jahren schon mal eine Domi 650 gefahren und hab letztes Jahr per Zufall genau die gleiche im Internet gefunden. Diese Domi (Bj. 1988) hab ich mir auch gekauft um nach Feierabend ab und zu mal eine kleine Runde zu drehen, was bisher auch problemlos klappte.
Nun habe ich folgendes Problem: Ich wollte am letzten Sonntag mal eine "längere Tour" mit 300 km fahren und bin auch immerhin 90 km weit gekommen.
In diesen 90 km waren das meiste im Bereich zwischen 50 und 100 km/h, zum Überholen hab ich dann die Domi ein paar mal auch auf Vollgas gedreht.
Auf einmal fing der Motor an zu spucken und ruckeln und nahm das Gas nicht mehr an. Im Stand läuft sie auf Standgas, wenn ich den Choke ziehe, dreht der Motor hoch,
beim Drehen am Gasgriff stellt der Motor aber ab. Den Tank habe ich schon mal gereinigt und für den Motor hat mir ein Händler beim letzten Kundendienst einen Reiniger beigemischt.
Kennt jemand von euch dieses Problem und kann mir sagen an was es liegt?
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dieCobra
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Re: Motor nimmt Gas nicht an

Beitrag von dieCobra »

Hi Unbekannter,

eine kleine Vorstellung von Dir wäre hilfreich.
Wie lange hat sie vorher gestanden?

Grüße
Andi
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Re: Motor nimmt Gas nicht an

Beitrag von Rako »

Hallo Andi,
die Domi ist in den letzten 1,5 Jahren eigentlich immer, auch im Winter, wieder bewegt worden, also keine monatelangen Standzeiten falls du das meinst.

Gruß Ralf
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dieCobra
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Re: Motor nimmt Gas nicht an

Beitrag von dieCobra »

Wie sah denn der Tank von innen aus?
Es können sich Rückstände im Vergaser durch das Reinigungsmittel gelöst haben, die jetzt die kleinen Kanäle im Vergaser verstopfen.
Km Stand?
Aber da der Motor beim Choke hochdreht, bekommt er mehr Sprit durch einen extra Kanal im Vergaser. Also ist der Motor ohne Choke mit zuwenig Sprit unterwegs,

Grüße
Andi
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Barniebutsch
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Re: Motor nimmt Gas nicht an

Beitrag von Barniebutsch »

Steht die Domi jetzt noch so da? Daß sie nur im Leerlauf geht und mit Choke hochdreht? Und kannst Du die, wenn mit dem Choke eine hohe Drehzahl erreicht ist, dann mit dem Gasgriff noch höher drehen lassen?

Wenn ja, dann nimm mal einen längeren Schraubenzieher und einen kleinen Hammer, setzte den Schraubenzieher am Vergaser an und gib einen leichten Schlag mit dem Hammer hinten drauf. Dabei genau hinhören. Wenn es "cklock" macht, dann hat der Gleichdruckschieber im Vergaser oben festgehangen.
Danach sollte die Domi wieder normal fahren. Also bis zum nächsten festhängen.

Hat sich die Domi so benommen wie beim Autor dieses Beitrages hier:

https://89232.forumromanum.com/member/f ... user_89232

Da hat sich das Problem danach offensichtlich gegeben.
Gruß aus dem Erzgebirge

Bernd

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Rako
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Re: Motor nimmt Gas nicht an

Beitrag von Rako »

Hallo zusammen,
danke erstmal für eure schnellen Rückmeldungen.

@ Andi: Der Tank war ebenso wie der Papierfilter durch den ich den Sprit abgelassen habe, blitzblank. Aktuell hat die Domi 45.000 km

@Barniebutsch: Ja sie steht noch so da. Wenn ich mit Choke hochdrehen lasse und dann am Gasgriff drehe, stellt der Motor ab, ebenso wenn ich die Kupplung drücke, einen Gang einlege und die Kupplung kommen lasse. Den Tip mit dem am Vergaser klopfen habe ich auch gemacht, brachte aber leider nicht den erhofften Erfolg .

Gruß Ralf
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Barniebutsch
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Re: Motor nimmt Gas nicht an

Beitrag von Barniebutsch »

Das hört sich nach fehlendem Sprit im Brennraum an.

Wenn der Gleichdruckgasschieber im Vergaser nicht oben festhängt, dann würde ich als nächste Ursache eine zugesetzte Hauptdüse im Vergaser vermuten.

Am Gleichdruckkolben hängt die Düsennadel, und im Normalfall reißt die durchströmende Luft das Benzin aus der Nadeldüse mit, der Unterdruck im Vergasersystem hebt den Kolben über die Membran so weit aus, das die Luftströmungsgeschwindigkeit immer genügend hoch ist, um Benzin passend zur Luftmenge mitzureißen. Es bildet sich ein explosionsfähiges Gemisch. Doch wenn der Kolben oben hängen bleibt, ist die Luftströmung über der Nadeldüse bei nur wenig geöffneter Drosselklappe so gering, das kein Unterdruck entsteht. Bei 5000 U/min reicht die Luftströmungsgeschwindigkeit aus, der Motor läuft normal.

Eine zugesetzte Hauptdüse hat den gleichen Effekt. Choke- und Leerlaufsystem liefern Sprit, die an der Drosselklappe durchströmende Luft reißt den Sprit mit und es ergibt sich ein explosionsfähiges Gemisch. Beim weiteren Öffnen der Drosselklappe wird der Gasschieber automatisch ein Stück angehoben und die Nadeldüse beginnt an der Stelle Querschnitt freizugeben und es wird auch dort Sprit im explosionsfähigen Verhältnis zur Luft mitgerissen. Der Motor läuft ganz normal.

Unter der Nadeldüse sitzt die Hauptdüse. Ist diese verstopft, kann kein Benzin zur Nadeldüse gelangen, folglich kein Sprit mitgerissen werden. Die zusätzliche Luft magert das explosionsfähige Gemisch aus Luft und Kraftstoff aus Choke- und Leerlaufsystem nun soweit ab, daß es nicht mehr zündfähig ist.

Wenn Du mit spielen am Gasgriff und voll geöffnetem Choke die Motordrehzahl bis über etwa 5000 U/min bekommst, müßte der Gasschieber oben festhängen. Ich habe diese Situation bereits mehrfach hinter mich gebracht.
Wenn das überhaupt nicht hinzubekommen ist, dann dürfte die Hauptdüse zu sein und der Vergaser muß ausgebaut, geöffnet und gereinigt werden. Das Nichtvorhandensein anderer Fehler vorausgesetzt.
Gruß aus dem Erzgebirge

Bernd
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Re: Motor nimmt Gas nicht an

Beitrag von dieCobra »

Barniebutsch hat geschrieben: Mi 2. Aug 2023, 11:00 Das hört sich nach fehlendem Sprit im Brennraum an.

Wenn der Gleichdruckgasschieber im Vergaser nicht oben festhängt, dann würde ich als nächste Ursache eine zugesetzte Hauptdüse im Vergaser vermuten.

Am Gleichdruckkolben hängt die Düsennadel, und im Normalfall reißt die durchströmende Luft das Benzin aus der Nadeldüse mit, der Unterdruck im Vergasersystem hebt den Kolben über die Membran so weit aus, das die Luftströmungsgeschwindigkeit immer genügend hoch ist, um Benzin passend zur Luftmenge mitzureißen. Es bildet sich ein explosionsfähiges Gemisch. Doch wenn der Kolben oben hängen bleibt, ist die Luftströmung über der Nadeldüse bei nur wenig geöffneter Drosselklappe so gering, das kein Unterdruck entsteht. Bei 5000 U/min reicht die Luftströmungsgeschwindigkeit aus, der Motor läuft normal.

Eine zugesetzte Hauptdüse hat den gleichen Effekt. Choke- und Leerlaufsystem liefern Sprit, die an der Drosselklappe durchströmende Luft reißt den Sprit mit und es ergibt sich ein explosionsfähiges Gemisch. Beim weiteren Öffnen der Drosselklappe wird der Gasschieber automatisch ein Stück angehoben und die Nadeldüse beginnt an der Stelle Querschnitt freizugeben und es wird auch dort Sprit im explosionsfähigen Verhältnis zur Luft mitgerissen. Der Motor läuft ganz normal.

Unter der Nadeldüse sitzt die Hauptdüse. Ist diese verstopft, kann kein Benzin zur Nadeldüse gelangen, folglich kein Sprit mitgerissen werden. Die zusätzliche Luft magert das explosionsfähige Gemisch aus Luft und Kraftstoff aus Choke- und Leerlaufsystem nun soweit ab, daß es nicht mehr zündfähig ist.

Wenn Du mit spielen am Gasgriff und voll geöffnetem Choke die Motordrehzahl bis über etwa 5000 U/min bekommst, müßte der Gasschieber oben festhängen. Ich habe diese Situation bereits mehrfach hinter mich gebracht.
Wenn das überhaupt nicht hinzubekommen ist, dann dürfte die Hauptdüse zu sein und der Vergaser muß ausgebaut, geöffnet und gereinigt werden. Das Nichtvorhandensein anderer Fehler vorausgesetzt.
Habe ich doch oben schon geschrieben, das der Motor nicht richtig Sprit bekommt. :roll:
Rako hat geschrieben: Mi 2. Aug 2023, 07:46 Hallo zusammen,
danke erstmal für eure schnellen Rückmeldungen.

@ Andi: Der Tank war ebenso wie der Papierfilter durch den ich den Sprit abgelassen habe, blitzblank. Aktuell hat die Domi 45.000 km

@Barniebutsch: Ja sie steht noch so da. Wenn ich mit Choke hochdrehen lasse und dann am Gasgriff drehe, stellt der Motor ab, ebenso wenn ich die Kupplung drücke, einen Gang einlege und die Kupplung kommen lasse. Den Tip mit dem am Vergaser klopfen habe ich auch gemacht, brachte aber leider nicht den erhofften Erfolg .

Gruß Ralf
Wenn ich bei meiner (der Vergaser ist logischer weise in Ordung) den Choke ziehe, im warmen Zustand, läuft sie auch sehr schlecht bis zum absaufen.
Bei Kaltstart muss natürlich der Choke voll gezogen werden, und nach ein paar Sekunden auf halb gestellt werden, weil die Drehzahl geht auf über 2000.
1600 reicht zum Warmfahren.

Grüße
Andi
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Re: Motor nimmt Gas nicht an

Beitrag von Moselaner »

Rako:
Zündungsproblem ist das ja eher nicht, es bleibt wie die anderen geschrieben haben ja nur der Vergaser.
Aus meinen Erfahrungen (ich hab nicht nur die Domi im Fuhrpark, sondern auch viel Alteisen mit 2 und 4 Rädern) würde ich auch auf verstopfte HD tippen. Aber der Domi-Vergaser ist schon eher kompliziert, es gibt auch andere Fehlermöglichkeiten - man muss sie halt finden.
Was bleibt? Ausbauen (ja es ist schrecklich, ich hab auch ordentlich geflucht), #zerlegen, begutachten, reinigen, zusammenbauen, einstellen#-einbauen (auch schrecklich).
Wenn du das zwischen den ## nicht selbst machen willst, schick ihn zum Andi (dieCobra)-habe ich auch gemacht, zur vollsten Zufriedenheit, und etliche vor mir auch.
Du wirst in einer "Fachwerkstatt" erstens deutlich mehr bezahlen, zweitens kaum jemanden finden, der den Domi-Vergaser zu seiner Lebensaufgabe erklärt hat und sich dementsprechend auskennt. "Werbung" bzw. Empfehlungen spreche ich nur aus, wenn ich überzeugt bin. Bei Andis Vergaserservice ist das so. Just my 2 cents...
Grüße,
Klaus

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Re: Motor nimmt Gas nicht an

Beitrag von dieCobra »

Moselaner hat geschrieben: Do 3. Aug 2023, 12:12 Rako:
Zündungsproblem ist das ja eher nicht, es bleibt wie die anderen geschrieben haben ja nur der Vergaser.
Aus meinen Erfahrungen (ich hab nicht nur die Domi im Fuhrpark, sondern auch viel Alteisen mit 2 und 4 Rädern) würde ich auch auf verstopfte HD tippen. Aber der Domi-Vergaser ist schon eher kompliziert, es gibt auch andere Fehlermöglichkeiten - man muss sie halt finden.
Was bleibt? Ausbauen (ja es ist schrecklich, ich hab auch ordentlich geflucht), #zerlegen, begutachten, reinigen, zusammenbauen, einstellen#-einbauen (auch schrecklich).
Wenn du das zwischen den ## nicht selbst machen willst, schick ihn zum Andi (dieCobra)-habe ich auch gemacht, zur vollsten Zufriedenheit, und etliche vor mir auch.
Du wirst in einer "Fachwerkstatt" erstens deutlich mehr bezahlen, zweitens kaum jemanden finden, der den Domi-Vergaser zu seiner Lebensaufgabe erklärt hat und sich dementsprechend auskennt. "Werbung" bzw. Empfehlungen spreche ich nur aus, wenn ich überzeugt bin. Bei Andis Vergaserservice ist das so. Just my 2 cents...
Vielen Dank für die Blumen....
Aber ausbauen ist gar nicht so schwer. Wenn Tank und Sitzbank runter sind, vielleicht 20 min. :D

Grüße
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