Es war eine kleine, aber feine Runde über drei Tage in die verkehrstechnisch etwas ruhigere Ecke Deutschlands.
Gestartet sind wir samstags morgens. Auf dem Weg zu unserem Treffpunkt bei Untergruppenbach sammelte ich unterwegs Günni. Zusammen fuhren wir dann weiter zu unserem Treffpunkt. Hogi stand schon an der Zapfsäule. Ich gesellte mich dazu.

Unsere Route führte uns meistens über kleinere Nebenstraßen in nordöstliche Richtung.
Am größten Truckstopp Deutschlands bei Geiselwind in Franken kehrten wir zu Mittag ein. Die beschattete Terrasse vom örtlichen BK kam uns sehr gelegen. Nur die Pferde mussten in der prallen Sonne stehen bleiben.

Die Anreise zu unserer Unterkunft im Thüringer Wald verlief entspannt und stressfrei bei wenig Verkehr. Nach etwas über 320 Kilometer seit unserer gemeinsamen Abfahrt, kamen wir am späten Nachmittag in Gräfenthal an.


Stiefelbier:

Zum abendlichen Ausklang gab es Thüringer Hausmannskost. War echt lecker.
Ein paar Stunden und Biere später fielen wir ins Bett. Wir wollten ja fit sein für die sonntägliche große Runde.
Am nächsten Morgen machten wir uns über das leckere Frühstücksbüffet her.

Gut gestärkt starteten wir unsere Ausfahrt. Als Ziel hatte ich das Deutsche Raumfahrtmuseum in Morgenröthe-Rautenkranz ausgewählt. Entlang der Route fanden sich diverse imposante Bauwerke, die wir der Reihe nach abklapperten.
Das erste große Bauwerk war die Elstertalbrücke bei Pirk im Vogtland, die Teil der Autobahn 72 ist. Sie gehört zu den größten Steinbogenbrücken Europas.


Mit dem Bau der Brücke wurde bereits im Jahr 1938 begonnen. Jedoch konnte sie aufgrund des Zweiten Weltkriegs nicht fertig gebaut werden. Durch die Teilung Deutschlands bis 1989 war die Brücke verkehrsstrategisch uninteressant geworden, da sie im Grenzsperrgebiet der DDR lag. Somit blieb sie rund 50 Jahre lang eine brachliegende Baustelle.
Erst nach der Wende beschloss man, die Brücke weiterzubauen. Dass hierbei allerdings die alte Brücke zugunsten eines modernen Bauwerks nicht abgerissen wurde, ist Professor Josef Scheidler...

... zu verdanken, der sich dafür einsetzte, die bestehende Steinbogenbrücke zu vervollständigen und fertig zu bauen.
Die Brücke ist 60 Meter hoch und hat eine Gesamtlänge von etwas über 503 Meter.
Wir setzten unsere Tour fort, immer weiter Richting Osten fahrend, bis wir im Vogtland kurz vor der tschechischen Grenze standen. Dort, im kleinen Ort Morgenröthe-Rautenkranz, befindet sich das...

Das Museum wurde bewusst in diesem Ort errichtet, da Sigmund Jähn, der erste deutsche Kosmonaut, hier geboren wurde.
Das Museum ist klein, aber fein. Wenn man sich Zeit lässt, ist man trotzdem in eineinhalb bis zwei Stunden durch.






Nach dem Museumsbesuch gab es im direkt nebenan liegenden ehemaligen Bahnhofsgebäude, was kurzerhand zum "Weltraumbahnhof" umfunktioniert wurde, ein leckeres Mittagessen.

Und ich muss sagen: Dieses Bistro kann was.

Zum guten Essen gesellt sich eine sehr steampunkige, aber geschmackvolle Einrichtung:

Zufriedene Gesichter.


Frisch gestärkt setzten wir unsere Reise fort, die uns noch das ein oder andere bauwerkliche Highlight bescherte.
Nur wenige Kilometer nordöstlich des Raumfahrtmuseums führte unsere Tour an der Talsperre Eibenstock vorbei.
Der Mopedtreff am Parkplatz der Talsperre:

Historisches Ostkulturgut war auch vertreten.

Grinsegesichter, die mittlerweile auch zum Kulturgut gehören.


Und wenn ich schonmal in dieser Region unterwegs bin, dann muss ich einfach die Gölzschtalbrücke besichtigen.

Sie ist die größte Ziegelsteinbrücke der Welt. Ein faszinierendes, imposantes und gleichzeitig schönes Bauwerk.

Wenn man unter der Brücke steht und dann nach oben blickt.

Nach der Wende wurden sie verramscht. Mittlerweile sind sie selten geworden und gehören zum automobilen Kulturgut.

50 Kilometer weiter erreichten wir das nächste Bauwerk, die Bleilochtalsperre.

Hogi parkt vor der Schranke und Günni lässt ihn nicht rein.

Jaja, diese Kindsköpfe.


Wir folgten der Saale und kamen auch an ihrer zweiten Talsperre vorbei, der Talsperre Hohenwarte.

Aber eigentlich ist dies die erste Talsperre und die Bleiloch die zweite, sofern man in Fließrichtung des Gewässers fährt.

Nach der Talsperre Hohenwarte ging es relativ direkt wieder zurück zu unserem Gasthof in Gräfenthal.
Dort angekommen, nach einer 330 km langen und fahrerisch sehr leckeren Tagestour, freute sich jeder von uns auf sein erstes Bierchen des Abends.
Am nächsten Morgen stand dann auch bereits wieder unsere Heimreise aufm Programm. Auch dieser Fahrtag verlief ohne Zwischenfälle und bei bestem Wetter.
Wir fuhren fast nur Landstraße. In Haßfurt gab es nochmal einen Eiskaffee.

Und als wir dann wieder "em Ländle" waren, verabschiedeten Günni und ich unseren Hogi auf Höhe der A81. So konnte er mit seiner GS schnell den Stuttgarter "Stauraum" hinter sich lassen.
Hinter Heilbronn trennten sich dann auch die Wege von Günni und mir und etwa 30 Kilometer später war auch ich wieder gut zuhause angekommen.
Ja, es war eine sehr nette Tour im entspannten Kurvenswing. Am Ende des Tages hatte meine AT etwas über 1100 Kilometer mehr auf der Uhr.
Viele Grüße,
Steffen