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Re: Kopf ab?

Verfasst: Sa 22. Jun 2019, 13:19
von BinDo
Vielleicht gibst Du ja hier auch noch mal durch, wofür Du Dich nun entscheidest, Johannes?

Re: Kopf ab?

Verfasst: Mo 24. Jun 2019, 12:10
von DomiJo
Grüßt euch,

na klar, hab bis jetzt aber noch nicht weiter machen können. An sich wäre mein plan wohl erst mal die Überholung auf den Winter zu verschieben.

Wollte eben mal die Ventile einschleifen und habe dabei etwas entdeckt:
_20190624_120403.JPG
_20190624_120442.JPG
In den Ventilführungen befinden sich auf der äußeren Seite beider Auslassventile Unebenheiten. Es sieht aus wie kleine Grübchen, aber ich kann nicht sagen ob es Materialabtrag ist oder Rückstände auf den Führungen. Mit Druckluft/Wattestäbchen/Bremsenreiniger/WD40 tut sich jedenfalls nichts... Ich hatte es auch zuerst nicht gesehen, da die Führung bei Zugabe von Bremsenreiniger oder Öl absolut makellos aus sieht :?

Habt ihr eine Idee was das ist?

Re: Kopf ab?

Verfasst: Mo 24. Jun 2019, 13:20
von langer
Nur bei einer Führung oder bei allen vieren ?
Gussfehler (Nest) ?
Manche Führungen haben (etwa in der Mitte/ oberem drittel) ein paar kleine Bohrungen oder ein oder mehrere Rillen als Öl-"Reservoir".

Re: Kopf ab?

Verfasst: Mo 24. Jun 2019, 13:38
von DomiJo
Die beiden Auslassführungen wie gesagt sehr ausgeprägt, hälftig auf der nach außen weisenden Seite. Dabei ist das untere Drittel gut, dann auf einmal stark diese Grübchen, im Verlauf des mittleren Drittels nach oben hin wieder abnehmend. Oberes Drittel wieder frei.

Einlassseitig auch, aber nicht so gebündelt, hier verstreut über die gesamte Fläche. Sobald man es einölt ist absolut über haupt gar nichts zu sehen. Ich dachte ich spinne als auf einmal diese stellen langsam entstanden sind als der Bremsenreiniger verdunstet ist..

Es sieht in etwa so aus wie Rostnarben, wie wenn man stark rostiges Blech abschleift aber auch diese Grübchen verbleiben.

Edit: auf keinen Fall sieht es aus wie absichtlich/maschinell gefertigt. Die Ventile sind auch glatt am schaft... Es gibt ja beim Ventil das "Pitting", was auch Grübchenartige Schäden hinterlässt. Aber die Führung ist doch eigentlich weitestgehend unbelastet, vor allem abseits der bewegungsachse des Ventils - und selbst wenn wären es doch eher die enden der Führungen?

Bitte meine Rechtsbeugung zu entschuldigen, bin am Handy...

Gruß Johannes

Re: Kopf ab?

Verfasst: Mo 24. Jun 2019, 13:50
von langer
Die Bohrung/die Funktion wird dadurch ja nicht beeinträchtigt. Wenn nicht zufällig nur an einer... dann ist fast zu vermuten das dies beabsichtigt ist.
Ob das bei der Domi "normal" ist kann dir wohl einer sagen der die Ventile kürzlich raus hatte sagen. Evtl. auch Herbert von früher.

Bei mir ist das 15 Jahre her.
Wenn das bei mir auch gewesen wäre... würde ich vermuten mir das gemerkt zu haben. Bin mir aber nicht mehr sicher.

Re: Kopf ab?

Verfasst: Di 25. Jun 2019, 11:27
von DomiJo
Es ist seltsam, aber wie gesagt ist mit Öl rein ger nichts zu sehen...jetzt die nächsten schlechten Nachrichten:
k-IMG_20190625_090125.jpg
k-IMG_20190625_090109.jpg
Ventildichtfläche und Ventilsitz sind ziemlich mitgenommen; das ist doch das sogenannte "Pitting", oder? Nun werde ich den Kopf wohl eh weggeben müssen, das muss neu geschnitten werden, oder? Evtl sogar ausgetauscht? Dachte zuerst das wären nur Ölkohle-Rückstände. Habs dann aber mal mit Schleifpaste bearbeitet (es ist sogar dichter als vorher), aber dann zeigten sich die Grübchen. Auf dem Bild ist ein Auslassventil zu sehen, das andere sieht ähnlich aus. Einlass nicht so stark.

Gruß Johannes

Re: Kopf ab?

Verfasst: Di 25. Jun 2019, 12:02
von langer
Bilder sagen nix über die Tiefe aus. Wie tief ? Mit dem Finger spürbar ?

Kopf und Zylinder waren (vielleicht früher) öfters mal, oder min einmal sehr lange Feuchtigkeit ausgesetzt.
Tippe auf "kurzes laufen lassen" höchstwahrscheinlich auch noch während Standzeiten, da die Sitze/Ventile (denen sieht man es sogar den Schäften an) alles,
auch die Ringspuren im Zylinder sehr nach Kohlensäure aussieht.

Re: Kopf ab?

Verfasst: Di 25. Jun 2019, 12:16
von DomiJo
Bin gerade wieder zu Hause...lässt sich ja nicht aushalten die Hitze. Meine, dass das mit dem Fingernagel spürbar war, werde heute Abend noch mal nachsehen.
langer hat geschrieben: Di 25. Jun 2019, 12:02 Kopf und Zylinder waren (vielleicht früher) öfters mal, oder min einmal sehr lange Feuchtigkeit ausgesetzt.
Tippe auf "kurzes laufen lassen" höchstwahrscheinlich auch noch während Standzeiten, da die Sitze/Ventile (denen sieht man es sogar den Schäften an) alles,
auch die Ringspuren im Zylinder sehr nach Kohlensäure aussieht.
Es ist wirklich erstaunlich, wie du das anhand der Bilder erkennst! Aber ja, die Domi stand beim Vorbesitzer einige Zeit, er hat sie maximal zum TÜV gefahren - und eben zwischendurch mal kurz angemacht. Ich hatte damals nur auf den geringen Km-Stand geachtet...

Ich könnte jetzt versuchen mit Schleifpaste weiter zu machen, aber ob das sinnvoll ist? Was würdest du tun?

Gruß Johannes

Re: Kopf ab?

Verfasst: Di 25. Jun 2019, 12:28
von langer
Schleif mal eines (das "schlimmste") zum Test ein damit du ein Gefühl dafür bekommst wie "intensiv" das in dem Fall nötig ist.
"Gehen" würde das mit einschleifen sicherlich noch. Wird evtl. etwas länger dauern.
An ein Fehlmass der Anlagen/Sitzentiefen/breiten/nötige korrektur glaube ich noch nicht.

Die Führungen und Schäfte mal ausgemessen ? Wieviel Kippspiel der Schäfte in den Führungen ?
Frage auch da es möglich ist das "korrodierte" (blühende) Schäfte den unteren Teil der Führung ausreiben können.
Das kann passieren, muss aber bei dir nicht der Fall sein.

Re: Kopf ab?

Verfasst: Di 25. Jun 2019, 13:44
von DomiJo
Danke dir, wie lange müsste ich denn schleifen? Bis es dicht ist, oder bis Ventil und Sitz metallisch blank sind? Fehlmaß nicht unbedingt, ich hatte nur mal aufgeschnappt dass man bei Ventil-Pitting die beschädigten Stellen abtragen muss. Wenn schleifen es auch tut - um so besser!

Messen: Wie misst man den Innendurchmesser? Eine Schiebelehre wird wohl nicht genau genug sein? Entschuldigt, habe leider im Gegensatz zu euch allen hier keine Ausbildung in sowas :?

Edit: ich habe schon mal versucht zu messen: schaft mit der Messschraube, Führung mit einem Messschieber. Naja, irgendwas konnte da nicht stimmen, entweder bin ich zu blöd (möglich), oder das Werkzeug ist ungenau? Dieses stammt aus beständen einer großen, heute nicht mehr existenten Firma und ist sicherlich 20-30 Jahre alt. Taugt die Messschraube noch?

Gruß Johannes

Re: Kopf ab?

Verfasst: Di 25. Jun 2019, 15:09
von langer
DomiJo hat geschrieben: Di 25. Jun 2019, 13:44 ...20-30 Jahre alt. Taugt die Messschraube noch?...
Warum nicht. Das Alter ist nicht entscheidend. Wenn der Nullpunkt noch stimmt ?

Wann das schleifen gereicht hat, siehst du schon vorab am "durchgängigen Bild" der beiden Flächen.

Re: Kopf ab?

Verfasst: Mi 26. Jun 2019, 18:40
von DomiJo
Hab nun echt eine Weile geschliffen, aber tatsächlich ließ sich ein Großteil der Stellen herausarbeiten. Die Dchtfläche ist leicht riefig und der Sitz ließ sich nicht ganz von den Grübchen befreien - optimal ist es nicht:
k-IMG_20190625_222819.jpg
k-IMG_20190625_222721.jpg
Das Ventil ist aber fast ganz dicht (ohne Feder getestet), auf jeden Fall eine enorme Verbesserung zu vorher. Da lief die Flüssigkeit einfach durch...von daher werde ich nun die anderen Ventile auch noch schleifen und dann alles wieder zusammenbauen. Dann fang ich schon mal an mit sparen, damit im Winter alles einmal ordentlich überholt werden kann ;)

Gruß Johannes

Re: Kopf ab?

Verfasst: Mi 26. Jun 2019, 20:49
von dieCobra
So sollte es bis zum Winter reichen.

Grüße
Andi

Re: Kopf ab?

Verfasst: Mi 26. Jun 2019, 20:56
von langer
Dicht wird das so schon "erst einmal" sein. Sollte man aber immer auch prüfen.
Die verbleibenden "Flecken", das wird eher Relevant bei der Kühlung der Teller, insb. bei den Auslassventilen.

Re: Kopf ab?

Verfasst: Mi 26. Jun 2019, 21:30
von BinDo
DomiJo hat geschrieben: Mo 24. Jun 2019, 13:38Die beiden Auslassführungen wie gesagt sehr ausgeprägt, hälftig auf der nach außen weisenden Seite. Dabei ist das untere Drittel gut, dann auf einmal stark diese Grübchen, im Verlauf des mittleren Drittels nach oben hin wieder abnehmend. Oberes Drittel wieder frei.

Einlassseitig auch, aber nicht so gebündelt, hier verstreut über die gesamte Fläche. Sobald man es einölt ist absolut über haupt gar nichts zu sehen. Ich dachte ich spinne als auf einmal diese stellen langsam entstanden sind als der Bremsenreiniger verdunstet ist..

Es sieht in etwa so aus wie Rostnarben, wie wenn man stark rostiges Blech abschleift aber auch diese Grübchen verbleiben.

Edit: auf keinen Fall sieht es aus wie absichtlich/maschinell gefertigt. Die Ventile sind auch glatt am schaft... Es gibt ja beim Ventil das "Pitting", was auch Grübchenartige Schäden hinterlässt. Aber die Führung ist doch eigentlich weitestgehend unbelastet, vor allem abseits der bewegungsachse des Ventils - und selbst wenn wären es doch eher die enden der Führungen? ...
Guten Abend. :)
So wie Du das beschreibst könnte es sich hierbei um "Lunker" handeln, was langer ja schon anmerkte. Doch frage ich mich: warum wird so etwas (ggf. unbemerkt) verbaut? :?
Anyway: wenn es Lunker sind, so gehören die da nicht hin! Das solltest Du schon prüfen, prüfen lassen oder irgendwie in Erfahrung bringen. ;) Wenn es ganz dumm läuft, so kannste Dir Deine jetzige Einschleiferei ggf. sparen- sorry. :) :( Ich denke, man könnte ggf. versuchen durch Endoskopie mehr Einblick/Aufschluss zu erhalten. Aber wo treibt sich eigentlich Herbert herum, dar alte Haudegen :mrgreen: ? Muss man sich sorgen machen? :?

Der Zustand Deines Kopfes ist für meine Begriffe "sagte ja schon", bescheiden (also in Punto Sauberkeit u.a.)! Die Ventilsitze sehen demgemäß auch wundervoll aus. :mrgreen: :o Na, zum Glück ist der Kopf ja zunächst einmal prinzipiell gut in Schuss. Ggf. Exklusive der Führungen, was es noch zu klären gilt, denke ich.

Mit einem Adapter kannst Du den Gumminopsi auch mit einer Maschine betreiben. Drehzahl, Körnung, Druck, Laufrichtung etc. beachten! Mit Hand schleifen ist sehr mühsam ... Stöhn. :( Wenn Du schleifst, so solltest Du darauf achten, das die Führungen penibel sauber gehalten werden! ... und auf die angegebenen Verschleißmaße bzw. -grenzen!

Zylinder u. Kolben erscheine mir - bis auf die Riefen - ziemlich gut in Schuss.

Alsdann, gutes Nächtle ihr Leut, Reini

Re: Kopf ab?

Verfasst: Mi 26. Jun 2019, 22:40
von langer
Er hat keine gelockerten Sitze (mit evtl. dann noch weiteren Folgeschäden) und er hat keine Risse im Kopf.
Dieser Kopf ist also "wertvoll" !

Selbst wenn man wirklich neue Führungen bräuchte (das steht noch nicht wirklich fest) und die Sitze am End doch nachgefräst werden müssten (dito),
wäre das zusammen arbeits wie kostentechnisch Kindergarten gegenüber einem z.B. gerissenen Kopf.

Re: Kopf ab?

Verfasst: Mi 26. Jun 2019, 22:44
von BinDo
Deswegen schrieb ich ja auch: "zum Glück ist der Kopf ja zunächst einmal prinzipiell gut in Schuss", langer.

Re: Kopf ab?

Verfasst: Mi 26. Jun 2019, 22:45
von Andreas_NRW
Also ...
Ich würde noch mal mit feiner Läppaste und dann ist gut!
Sieht für mein Befinden echt brauchbar aus!
Radiale "Riefen-Optik" ist normal, je feiner die Paste, je kleiner die Riefen.
Und wie Langer schon schrub...
Ein Kopf ohne Riß(e) ist wertvoll...

Re: Kopf ab?

Verfasst: Mi 26. Jun 2019, 22:47
von langer
BinDo hat geschrieben: Mi 26. Jun 2019, 22:44 Deswegen schrieb ich ja auch: "zum Glück ist der Kopf ja zunächst einmal prinzipiell gut in Schuss", langer.
Habsch überlesen, sorry ;)

Re: Kopf ab?

Verfasst: Mi 26. Jun 2019, 23:00
von langer
Da ich den Mist mit Sauger noch nie leiden mochte (egal ob zwischen den Händen oder mit Schrauber/Bohrer)
hab ich Ventile schon immer "rückwärts" eingeschlliffen. Ein "Röllchen" aus Weissblech gezwirbelt verhindert "maker" vom Dreibackenfutter am Ventilschaftende.

Re: Kopf ab?

Verfasst: Mi 26. Jun 2019, 23:06
von BinDo
BinDo hat geschrieben: Fr 21. Jun 2019, 18:17... Die Ventile selbst lassen sich gut in einer Drehbank, Ständer- oder Säulenbohrmaschine auf arbeiten, mit unterlegtem Weichblech. ;)
... :mrgreen:

OK, ich nehme 3 Bällchen. Die Sorte kann ich ja bestimmt noch aus suchen ... sind ja auch noch ein paar Stunden zu den Eisdielen. ;)

Re: Kopf ab?

Verfasst: Mi 26. Jun 2019, 23:12
von langer
Ich lese heut scheint's nix mehr... :roll:

PS. Habe aber Weissblech geschrieben. Also nix Eis :mrgreen:

Re: Kopf ab?

Verfasst: Do 27. Jun 2019, 00:01
von Andreas_NRW
langer hat geschrieben: Mi 26. Jun 2019, 23:00 Da ich den Mist mit Sauger noch nie leiden mochte (egal ob zwischen den Händen oder mit Schrauber/Bohrer)
hab ich Ventile schon immer "rückwärts" eingeschlliffen. Ein "Röllchen" aus Weissblech gezwirbelt verhindert "maker" vom Dreibackenfutter am Ventilschaftende.
Ich oute mich!
Hab zwar noch aus seligen XS400 und CB750-K0 Zeiten so nen Saugnapf
Aber ..heutzutage wie Langer ,
allerdings mit Akkuschrauber,
Wechselnde Drehrichtung und ab und zu das Ventil anlupfen.

Re: Kopf ab?

Verfasst: Do 27. Jun 2019, 00:11
von langer
Ich auch vorzugsweise mit einer Akkubohrmaschine (leichter). Manchmal mit einer mit Schnur dran. ;)
Da dann aber Kippkräfte auftreten können (man kann die Maschine "auf so langer Gesamtachse" nie die ganze Zeit 100pro auf Flucht/gerade halten)
was dann den beiden Enden der Führung nicht gut tut, mit einem kurzen Stück "flexible" Welle (aus einem kleinen Ratschekasten missbraucht) dazwischen.
Das Dreibackenfutter auf der anderen Seite der Welle ist dann allerdings ein kleines (0-10mm) was für die meisten Ventilschäfte ja ausreicht.

Re: Kopf ab?

Verfasst: Do 27. Jun 2019, 07:57
von BinDo
Der letzte bzw. abschließende Feinschliff erfolgt bei mir dennoch immer von Hand. ;) Muss ne Feinmechanikerneurose sein. :mrgreen:

@ langer: Du Erbsenzähler! ;)