Das Honda Dominator Forum

Hallo Dominator-Gemeinde,

ich bin frisch hier angemeldet und habe seit März eine RD02 Baujahr 1993, mit 32tkm erworben. Ich möchte nun wieder ins Motorradfahren einsteigen, nachdem ich etwa 2010 meine XR600 verkauft hatte, also schon ein paar Jahre her mit dem Fahren.


Nun mein aktuelles Problem:
- Schieberuckeln bei ca 3000-3500 U/min
- Hakeliges Getriebe ab 110 Grad Öltemperatur (zb in der Stadt)
- Ab und zu mal ein "Plopp-Aus" an der Ampel


Ich habe folgendes seither gemacht:

- Vergaser gereinigt lt. Rep.Handbuch (Düsen 148/48 HD/LD), Schwimmerhöhe i.o., Kegel hat keine Riefen, Membran io, Schieber leichtgängig.

- Gemischschraube steht auf 2,75 Umdrehungen raus

- Ansaugstutzen unten leicht rissig, daher mit Dichtmasse Dirko HT abgedichtet, und den O-Ring ebenfalls mit eingeschmiert

- Sekundärluftsystem stillgelegt (Plättchen auf den Anschluss), Vergaser-Unterdruckschlauch dicht gemacht

- Choke Kolben gecheckt, ist gangbar und sauber, Spiel ca 10-11mm

- Neue Zündkerze Iridium, alte siehe Bild


Was ich noch nicht gemacht habe:

- Ventilspiel kontrolliert. Vorbesitzer hat es vor ca 2000km machen lassen.

- Vergaser ist nicht in den Ansaugstutzen geklebt, lediglich mit der Schelle fest.


Habt ihr eine Idee was ich als nächstes mal gegen die Problemchen tun kann?

Mit freundlichem Gruß aus dem Heilbronner Raum
Chris

Willkommen im jetzt "richtigen" Forum - und mit den Bildern klappt's hier ja auch

Antworten zum Thema folgen sicher auch bald. Kannst Dich ja schonmal umschauen, sind einige ähnliche Threads zum Thema zu finden.

Lieben Gruß
Sylvia (Frau vom Mod.)

Willkommen auf der hellen Seite des Forum.
Schön, dass du hierher gefunden hast.
Gruß aus Hessen, Andreas

Hi Chris,

auch von mir ein herzliches Wilkommen hier im Forum.

Das Kerzenbild sieht ja erst einmal deutlich zu fett aus. Kannst du en Spritverbrauch schon beurteilen.
Hast du mal die LLGRS (Leerlaufgemischregulierschraube) ganz raus gedreht und untersucht. Stell mal ein Bild davon ein.
Prüfe, ob die im Bereich der Spitze noch in Ordnung ist und ob Dichtring und U-Scheibe vorhanden sind.
Nach dem Neuerwerb meiner (alten) Domi hatte ich ähnliche Probleme, nach Vergaserreinigung und Austausch der LLGRS war es in Ordnung.

LLGRS auf 2,75 AUF kann deutlich zu viel sein, muss aber nicht. Da ist jede Domi etwas anders. Meine läuft mit 1,5 AUF am Besten.

"Plopp und Aus" an der Ampel kennen fast alle Domi Treiber. Hast du die AirCut-Membrane und den zugehörigen Unterdruckschlauch geprüft?
Leicht erhöhtes Standgas reduziert bei mir das "Plopp und Aus". Standgas bei mir zwischen 1400-1500 U/min.

Moin Chris,
mit Bremsenreiniger testen ob noch etwas undicht ist im Ansaugbereich.
Würde einen neuen Ansaugstutzen mit Dichtring kaufen.
Der Vergaser wird serienmäßig nicht in den Ansaugstutzen eingeklebt.
Nur der Anschluss zum Luffilterkasten, mache ich aber nicht.

Ventilspiel unbedingt kontrollieren.
Luftfilter sauber?
Anschluss vom SLS am Luftfilterkasten geschlossen?

Kerzenbild sagt nicht so viel aus, wenn man nicht weiß wie der Motor vorher bewegt wurde.
Also z.B., ist er mit Choke gelaufen, im Standgas oder Vollgas.

Grüße tommy

Hallo und danke für die schnellen Antworten,

Erstmal muss ich noch erwähnen, dass beim Kauf der Domi der Vergaser undicht war, und der Schlauch am Air-Cut Ventil eingerissen war (gespreizt). Außerdem hatte sie Schläge in den Auspuff, deswegen hab ich das SLS abgeklemmt und das Knallen war auch weg.

Den Anschluss am Lufi-Kasten hab ich nicht dicht gemacht. Luftfilter ist neu, und habe auch den Ablaufschlauch geleert, der war randvoll mit Öl Schlamm, wohl lange nix gemacht worden.

Die Domi muss zu fett gelaufen sein, Vorbesitzer war leider kein Schrauber. Erster Spritverbrauch den ich gemessen hatte war 6,5 Liter auf 100km. Etwas zu hoch für mich

Soweit erstmal
Chris

LLGRS rausgenommen und kontrolliert?

Naja, das mit dem Spritverbrauch variiert bei der Domi stark. Meine liegt auch bei 6-6,5 Litern.
Gruß Andreas

Ein Hallo und Willkommen bei den Verrückten.

Ölwechsel schon gemacht?
Vergaser wie gereinigt?
Am Vergaser wird nichts geklebt. Wenn der Isolator und der Ansaugstutzen richtig eingerastet sind reichen die Schellen.
Dirko hält niemals am Isolator. Neuen kaufen mit O-Ring.
Unbedingt die Brücke Unterdruck vom Vergaserstutzen zum Aircut aufrecht erhalten. Wenn das SLS nicht mehr vorhanden ist, das T Stück entfernen und ein neuen Schlauch legen.
Ventile einstellen, aber das hast Du ja schon gemacht.

Grüße
Andi

Ölwechsel ist ca 1000km her, aber letztes Jahr zuletzt gemacht worden, 20w50 hat der Vorbesitzer machen lassen.

LLGS hatte ich raus, Feder und Gummiring hatte ich gesehen, ist drin.

Ventile sind noch nicht geprüft, das muss ich erst noch machen. Aber ob das hilft? ist laut Rechnung vor ca 2000km gemacht worden.

Das T-Stück kann ich entfernen.

Ich hatte zuerst die Leerlaufgemischschraube auf 2,5 Umdrehungen, aber da hatte sie noch heftigere Schieberucker. Das war so die Einstellung grob mit der höchsten Drehzahl im Leerlauf. Aber es war ganz schwer, überhaupt eine Drehzahländerung wahrzunehmen.

Ich bin von der Grundeinstellung ausgegangen, also 2 1/8 raus, Probefahrt gemacht und immer in 0,25er Schritten gedreht, und ne neue Probefahrt gemacht. Über 3 Umdrehungen bin ich noch nicht, unter 2 umdr. Auch nicht.. Sollte ich es mal mit 1,5 probieren?

@Q-Rare:
Die LLGRS hatte ich mir auch angeschaut, die Spitze war sauber, keine Riefen o.ä. meiner Meinung nach.
Die Leerlaufdrehzahl ist auf 1400 U/min. Aber, was mir aufgefallen ist, nach 2 Minuten Fahren kann ich den Choke schon rausnehmen, und dann hält Sie sich auf 1100 U. Erst wenn sie ca 100° Öl-Temp. hat, geht sie allmählich auf 1400-1500 U/min.


Ich mach als nächstes den Anschluss am LuFi Kasten dicht (zum SLS), und das T-Stück raus (neues Schlauchstück rein). Dann fahr ich nochmal und sprühe Startpilot um zu sehen ob alles Dicht ist.

Und nochwas: Der Ansaugstutzen war von Innen definitiv dicht, hab ihn reingedrückt um zu sehen ob er Risse hat. Will mir eigentlich noch keinen neuen kaufen (60€?).

Melde mich sobald ich neue Erkenntnisse habe

Also wenn du den Isolator (Verbindung Vergaser/Motorblock) mit der Hand drücken und quetschen kannst, bist Du sehr stark.
Arbeite schrittweise vor und nicht alles auf einmal.

Vergaser wie gereinigt?

Grüße
Andi

Den Isolator hab ich unten an der dünnen Stelle eingedrückt, aber nur ein Stück dass er sich nach innen biegt. Die Stelle, die gerne Risse bekommt. Geht schon aber das Teil ist ansonsten sehr stabil.

Den Vergaser hab ich ausgebaut, Einzelteile ab, also Düsen und Unterseite, Schwimmer, etc. Alles ins Ultraschallbad mit Heißwasser. Hab mich an das Reparaturhandbuch gehalten mit dem Aus- u. Einbau.

Hab gestern abend noch das T-Stück raus, und den Anschluss zum SLS abgedichtet. Jetzt hab ich sowieso schon den Tank runter, also stelle ich die Tage noch das Ventilspiel nach, falls nötig.

Gruß
Chris

Ich habe gute Erfahrungen mit folgender Einstellmethode gemacht:
Motor warm gefahren.
Leerlaufeinstellschraube mit Gefühl langsam reindrehen bis Motor anfängt langsamer zu drehen.
Stelle merken.
Leerlaufeinstellschraube langsam rausdrehen.
‘Irgendwann‘ wird er wieder langsamer.
Jetzt die Schraube wieder reindrehen, bis man die mittlere Position zwischen diesen beiden Punkten hat.
Ich dreh sie dann noch 1/4 Umdrehung wieder raus. Also etwas fetter.

Wenn ich ohne diese Methode etwas probiere, drehe ich die Gemischschraube immer gleich eine ganze Undrehung rein oder raus. Dann hat sich bisher immer schnell gezeigt, in welche Richtung ich gehen muss.
So aus dem Gedächtnis raus, waren eine Umdrehung ca. 2% CO-Veränderung.
Schätze, dass für deine, in der jetztigen Konfiguration, noch etwas fetter, besser wäre.

Ich bin etwas skeptisch, ob man ganz feine Risse, Öffnungen, im Ansaugstutzen sehen kann.
Klar ist ein neuer Ansaugstutzen eine recht teure Sache, halte ihn aber für ein wichtiges Teil.

Zum Verbrauch, ich muss so immer gegen 90ml auf Reserve schalten.
Bei 108ml hab ich schon mal geschoben.

Zum hakligen Getriebe:
Würde auf jeden Fall eine Ölwechsel machen.
Da wird immer viel gesagt, auch die Werkstätten schummeln da schon mal gern.
Vielleicht trennt auch die Kupplung nicht ordentlich.
Wie ist es beim Einlegen des ersten Ganges im Stand?

Grüße tommy

Danke tommy für die Tipps,

ich hab diese Methode angewendet. Nur hab ich mir schwer getan, überhaupt eine Drehzahländerung zu bemerken. Klar wenn ich ganz zu drehe, geht die Drehzahl runter, aber hab bei 3 Umdrehungen raus nicht wirklich was bemerkt. Deswegen hab ich im Bereich 2,25-2,75 experimentiert.
Hab schon gelesen, wenn nix geht, größere LLD. Hab das Forum schon im Vorraus bisschen studiert

Zum Thema Kupplung, naja, nächste Saison spätestens sind die Lamellen fällig. Greifen im letzten Drittel Hebelweg. Beim Einlegen ist alles Leichtgängig. Nur bei Hitze, zb in der Stadt Wirds mit dem Schalten am Pedal schwergängig. Liegt das am 20W50?

Fahre ich dann wieder ne Minute schneller, geht es wieder leicht schalten.

Ich habe evtl vor einen Ölkühler zu montieren. Leider hab ich in der Bucht einen CB450 Ölkühler besorgt, der "viel" zu groß ist. Hätte mir vorher die Maße geben lassen sollen. Den hab ich jetzt übrig. Von der Form her ideal, nur 10cm zu lang
Wie schon erwähnt, Ölwechsel ist 1 Jahr her, aber wenig seither gefahren.

Und die letzten knapp 800km toitoitoi, Öl immer auf Max. Markierung.

Welches Öl nehmt ihr so, habt ihr einen Rat? Filter hab ich schon für's nächste mal. Und noch einen ganzen Liter Motul 20w50

Achja, ich muss euch noch was fragen. Ich möchte das Federbein mehr vorspannen, welchen Hakenschlüssel nimmt man da? 50-52? Negativ-Federweg ist mir zu viel, und ich bin mit 1,92m ein langer Lulatsch

Es gibt bei Louis einen Hakenschlüssel...

Kann am Öl liegen. Sollte aber eigentlich nicht.
Habe so etwas schon mal gelesen, dass nach einem Ölwechsel, auch der Sorte, die Schaltung besser ging.
Ich gehe immer davon aus, dass ich nur recht sicher bin was für Öl drauf ist, wenn ich es selbst eingefüllt habe.
Bei meiner Cagiva lässt sich das Getriebe nach Wechsel auf teilsynthetisches Öl besser schalten.
Bei meiner Domi habe ich fast immer 10W60 vollsynthetisch von Castrol drauf.
Da gibt es, wie immer beim Öl, tausend und noch mehr Meinungen.

War früher immer gegen einen Ölkühler, weil wir uns viel in den Bergen rumgetrieben haben.
Und alles was nicht dran ist, kann auch kein Problem machen.
Inzwischen halte ich ihn doch für recht sinnvoll, besonders wegen der Ventilsitze.

Vermute, dass sich die Stahlscheiben zwischen den Kupplungsscheiben etwas verformen ab einer bestimmten Temperatur.
'langer' hat da mal Erfahrungen mitgeteilt.

Zum Hakenschlüssel kann ich nix sagen.

Kupplung würde ich eh komplett wechseln, also Lamelen, Scheiben und Federn, sonst fängst irgendwann wieder an auseinander zu nehmen.
Öl fahre ich immer Shell AX7 10W40, aber am Öl sollte es nicht liegen.

Nachdem ich meine letzten Winter fast komplett zerlegt hatte, dachte ich ich tu ihr was gutes und reinige den Vergaser mit Ultraschall. Lief nachher echt schlecht. "Don't touch a running system". Hat sich aber wieder auf"gut" eingependelt nach 30km Autobahn bei 120km/h.

chris1383 hat geschrieben:...Zum Thema Kupplung, naja, nächste Saison spätestens sind die Lamellen fällig. Greifen im letzten Drittel Hebelweg...

Vom Hebelweg und greift am letzten drittel, viertel etc. pp ist (im gegensatz zu den meisten Einscheiben Trocken) nicht auf die Lamellendicke zu schliessen.
Wundere dich nicht wenn deine Beläge noch fast Neumass haben, noch 95% von der Verschleissgrenze entfernt sind.

chris1383 hat geschrieben:...bei Hitze, zb in der Stadt Wirds mit dem Schalten am Pedal schwergängig. Liegt das am 20W50?...

Evtl. ja, denn das klingt eher nach einer generell (insbesondere aber bei höheren Temperaturen) nicht völlig trennenden Kupplung.
Ein langwieriges Thema. Meine Empfehlung; Als allererstes richtiges Vollsynthetik 5Wxx besser noch 0Wxx

Danke langer,

also es kann auch normal sein dass der Schleifpunkt generell erst im letzten Drittel ist? Wenn ich die Kupplung erneuere dann als kompletten Satz, so hatte ich das vor. Aber erst mal fahr ich die runter bis sie Rutscht.

Kurzer Zwischenstand:
Werde morgen Ventilspiel checken. Aus dem LiMa-Imbuss-Deckel in der Mitte kommt dunkles Öl beim Öffnen, ist soweit ich es noch kenne von der XR600, normal. Allerdings kam da etwas viel, muss mir da morgen was unterstellen. Domi steht noch auf dem Seitenständer. Ich kann Sie ja auch auf den Heber stellen, den ich zum Kette spannen hab, dann kommen evtl nur paar Tropfen, mal sehen. Bin mal gespannt ob das Spiel passt.

Hier ist noch ein aktuelles Bild der neuen Zündkerze, letzte Woche bin ich damit gute 50km gefahren. Die ist jetzt weiss-rehbraun. Aber eher weiss als braun... Das war mit der Einstellung 2,75 Umdr. raus (LLGRS)

Gruß
Chris

Grau weißlich sind meine auch. Allerdings keine Iridium.

Grüße
Andi

Hallo Allerseits,

kleiner Zwischenbericht:

Das Ventilspiel war auf 0,12mm Einlass und 0,15mm Auslass. Habe es auf 0,10 und 0,12mm korrigiert. Öl kam keines mehr aus dem LiMa-Deckel, weil ich die Domi waagerecht aufgebockt hatte.

Außerdem waren noch zwei Dinge nicht in Ordnung, einmal waren die Krümmermuttern nicht ganz fest, habe die aber nur leicht nachgezogen da ich keinen kleinen Drehmomentschlüssel habe.
Und, sehr doof, der Benzinhahn war lose aber noch dicht. Die große Überwurfmutter konnte man ohne Gewalt drehen. Ich wollte sowieso schon fragen ob man den Hahn-Einsatz immer drehen kann oder ob er fest sitzen muss.

Angesprungen ist sie nach ein paar Startversuchen, weiter komme ich aber erst heute abend wenn ich Probe Fahre.


Nochmal kurz zusammengefasst was ich alles geändert habe:
- Ventilspiel
- Unterdruckverbindung zur Anreicherungsmembran (ihr wisst schon was ich meine)
- Stopfen dichtgemacht am Luftfilterkasten (von SLS)
- Benzinhahn fest, Krümmermuttern fest.
- Stecker (alles unter dem Tank) gereinigt mit Kontakt 40.

Schönen Sonntag euch, jetzt wird erstmal gegrillt.

Das größere Ventilspiel ist ein Tipp wegen der doch recht heißen Motoren aus der XR Szene.
Halte ich für sinnvoll.