Alpenkratzen 2024 - Ein Kratzbericht
Moderator: Domitreffen
-
- Administrator
- Beiträge: 7572
- Registriert: Sa 28. Jan 2017, 21:58
- Wohnort: Bad Schönborn
- Motorrad: 88er Ur-Domi (natürlich in schwarz),
Honda CRF1000L Africa Twin DCT
Honda VTR 1000 Firestorm - Kontaktdaten:
Alpenkratzen 2024 - Ein Kratzbericht
Alpenkratzen 2024...
ja, die alten Recken Armin (Armin-Streetdomi a.k.a. Zwiebel) und Stefan (990er), mit denen ich bereits 2003 auf der allerersten Domiforums-Alpentour unterwegs war, hatten sie wieder bei mir gemeldet für die diesjährige Tour. Und da der Martin (Dobinator) mit dabei war, muss die Sache ja "Alpenkratzen" heißen. Ein Begriff, den meines Wissens JJ erfunden hat.
Unser Special Guest dieses Jahr war der Ösi-Charly. Ihn hatte ich seit 2017 nicht mehr gesehen. Damals besuchte er mich zuhause und fuhr auf der Frühlingsausfahrt Südwest mit. Aufm ersten Domitreffen in Sonthofen 2017 war er auch anwesend.
Zusammen mit Armins besserer Hälfte Ulla (Rippchen), Frank (Rollator) sowie Thomas & Gabi (Freunde von Armin und Ulla und die einzigen, die ich nicht ausm Domiforum kenne) waren wir die gleiche Truppe, die sich schon 2016 zur Alpentour getroffen hatten.
Start war in der letzten Juni-Woche.
Und ja, ich nahm erneut die Domi. Ich hatte letztes Jahr so viel Spaß mit ihr auf den engen italienischen Bergstraßen, dass ich die lange Anfahrt ins Friaul gerne auf mich nahm.
Ich fuhr bereits einen Tag davor zum Martin und übernachtete bei ihm. Somit hatte ich die ersten 260 Kilometer bereits geschafft
Am Tag darauf hatten wir eine stramme Etappe von 500 km vor uns. Wir fuhren nicht die kürzeste Strecke zugunsten schönerer Sträßchen.
Parkplatz am Kochelsee. Das Wetter meinte es noch gut mit uns.
Zweites Frühstück beim Ruetz in Österreich nicht weit weg von Innsbruck.
Danach zog es sich ein bisschen zu. Viel Regen kam aber nicht. Es waren eher immer nur kleinere Regengebiete unterwegs, die nach wenigen Minuten sich ausgeregnet hatten.
Vom Brenner runter bogen wir ab Richtung Brixen und von dort über Lüsen rauf zum Würzjoch.
Die Strecke von Lüsen bis zu diesem Abzweig ist landschafltich absolut top. Nix zum Rasen, aber zum Genießen und perfekt für die Domi.
Rauf zum Würzjoch...
...und wieder runter zur letzten Kaffeepause des Tages.
"Coffee & Soul" trifft es wohl ganz gut. Die Domi für die Seele, der Kaffee fürs Gemüt.
Martin wollte auf der Anfahrt einen besonderen "Lost Place" besichtigen, den ehemaligen Stausee oberhalb von Longarone bzw. die noch existierende Vajont-Staumauer.
Hier im Bild sieht man oben die Staumauer.
Auf dem Foto kommen leider die Dimensionen nicht so richtig rüber. Aber die Staumauer befindet sich noch ein gutes Stück in dieser Schlucht drin und weit oberhalb. Die Höhe über der Talsohle beträgt über 260 Meter.
Wer damit nichts anfangen kann. Im Oktober 1963 ereignete sich hier ein schweres Unglück. Es gab einen Erdrutsch vom naheliegenden Berg in den Stausee hinein. Dies verursachte eine Flutwelle, die über die Staumauer hinweg schwappte und sich ins Tal ergoss. Die daraus resultierende Druck- und Flutwelle zerstörte den Ort Longarone vollständig. Das Unglück hätte vermieden werden können, wenn nicht so viel vertuscht worden wäre.
Mittlerweile befindet sich hinter der Staumauer kein Stausee mehr, sondern eine Geröllhalde, die mittlerweile zugewuchert ist.
Nach diesem wissenswerten Abstecher mussten wir uns allmählich etwas sputen, um noch rechtzeitig fürs Abendessen im Hotel zu sein.
Da hatte ich doch auf einmal eine Abkürzung gefunden, die uns gut eine halbe Stunde Fahrt erspart hatte. Dadurch erreichten wir rechtzeitig unser Hotel in Artegna.
Am nächsten Morgen. Die Truppe macht sich startklar. Zielgebiet: Der äußerste Osten Italiens und ein Stückchen Slowenien.
Charly auf seiner Duke.
Er fährt einhändig schneller, als alle anderen und fotografiert noch nebenbei.
Rollator-Frank, auch immer die Kamera griffbereit.
Ab und zu habe ich dann auch mal die Kamera gezückt.
Einer von uns musste sich erstmal wieder etwas erden.
Da war die Kurve enger, als gedacht. Ich hatte mich zugegebenermaßen auch etwas verschätzt, kam aber noch rum.
Bei Martin gabs ne Schreckbremsung in den Kies.
Ist aber nix passiert. Fahrer und Moped blieben heile, mit Ausnahme von ein paar Kratzern.
Aber wenn wir schonmal da stehen, können wir ja gleich noch ein paar Domi-Fotos schießen.
Warten in der Baustelle. Wir standen gut 20 Minuten bis es wieder weiter ging.
Fahreindrücke:
Pause am Logo die Predil.
Ein paar von uns nutzten die Gelegenheit und badeten im See. Davon habe ich aber fairerweise keine Fotos gemacht.
Der Rückweg zurück zum Hotel war kurzweilig, aber mit keiner Fotopause mehr verbunden.
Am nächsten Tag war unser Ziel der Nordwesten. Wir wollten unter anderem über die Panoramica delle Vette fahren.
Erster Kaffeestop:
Zunächst ging es über den Passo Rest.
Bei Martins Domi machte sich leider im Laufe des Vormittags ein loser Ventilsitz akustisch bemerkbar. Aus diesem Grund brach er die Tour ab und und konzentrierte sich darauf, einen schönen Badeplatz zu finden, um die Strapazen für die Domi in Grenzen zu halten.
Und dann ging es auch schon bald rauf auf die Panoramica.
Aufstieg geschafft. Ab hier ist die Strecke für ca. 15 km eine meist geschotterte Höhenstraße.
Gruppenfoto.
Armin und Ulla auf ihren 700er Fantic Caballeros.
Thomas & Gabi auf GS, sowie Frank auf seiner Domi.
Heldenfoto.
Das letzte Pass-Highlight des Tages war der Passo Zoncolan.
Die Westrampe ist schmal und eng. Vor drei Jahren fuhr ich diesen mit der Africa Twin. Das war durchaus herausfordernd. Mit der Domi war es tatsächlich etwas einfacher.
Und dann ging es wieder runter.
Derweil fand Martin ein Kleinod zum Baden, inklusive Wasserfall.
An diesem Abend aßen wir etwas außerhalb in einer Pizzeria zu Abend.
Helmparkplatz.
Am dritten und letzten Tag führte unsere Tour in die westliche Region.
Wo sind wir denn?
An der Sella Chianzutàn.
Die Strecke war so gut, dass Stefan und Charly sie gleich noch ein zweites Mal gefahren sind.
Nach Italien fahren und kein Eis essen? Geht gar nicht!
Noch einer dieser eher unbekannten, aber top zu fahrenden Pässe.
Staumauer am Lago die Sauris.
Der Tunnel unmittelbar vor der Staumauer ist abenteuerlich. Er ist schmal, nass (es tropft permament Wasser aus dem Felsen heraus) und kurvig, aber wenigstens beleuchtet. Habe auf Google Maps ein Video dazu gefunden: Tunnel della Diga
Und noch eine Sella.
Charly in Action:
Frank in Action:
Thomas in Action:
The Crowd.
Charly beim Fotografieren (und fahren).
Abends dann noch das Achtelfinale Deutschland - Dänemark geguckt...
...und anschließend in die Kojen gefallen.
Der nächste Tag sollte hart werden. Die Rückfahrt stand an, und mit der Rückfahrt kündigte sich auch wieder schlechteres Wetter an. Mein Plan war ursprünglich, mit Martin gemeinsam zu sich zu fahren und bei ihm nochmal übernachten. Dann hatte ich 460km an dem einen Tag und am folgenden Tag nochmal etwa 260km gehabt. Aber die Wetteraussichten waren für den Montag noch schlechter, als für den Sonntag. Somit entschied ich mich, die Arschbacken zusammen zu kneifen und die komplette Strecke an einem Tag zu fahren.
In Italien war das Wetter auch noch annehmbar. Schlechter wurde es erst in Österreich nördlich des Brenners.
Aber zunächst verabschiedeten wir Stefan, der uns ein Stück weit begleitete.
In Sterzing machten wir einen strategischen Stopp. Zum einen war es bereits nach 14:00 Uhr, und wir hatten seit unserem Frühstück nichts mehr gegessen. Zum anderen ging laut Regenradar eine Schlechtwetterfront in der Region Innsbruck zur selben Zeit durch. Dieser ließen wir etwas Vorsprung.
Meine zugekniffenen Augen verraten es. Es kam trotz wolkenverhangenem Himmel doch immer wieder mal die Sonne durch.
In Innbruck mussten wir dann doch die Regenklamotten anziehen, oder besser gesagt Martin. Ich hatte die ganze Zeit meine Membran in der Kombi drin. Damit bin ich gut zurecht gekommen. In Deutschland kurz nach der Grenze erwischten wir noch einen Ausläufer. Meine Domi mag übrigens auch keinen Regen. Sie fängt ab einer gewissen Menge Spritzwasser an zu bocken. Mit mehr Gas kann ich sie bei Laune halten. Aber man merkt, dass sie nicht so richtig will. Lässt der Regen nach, läuft sie wieder einwandfrei.
In Kochel am See gab es nochmal eine Kaffeepause.
Da ich mich nun endgültig dafür entschieden hatte, direkt nach Hause zu fahren, änderte ich meine Routenplanung. Ich fuhr mit Martin noch bis Landsberg. Danach schlug ich den Weg Richtung Westen ein und fuhr 50km Autobahn bis Memmingen. Ab Memmingen ging es auf gut ausgebauten Land- und Bundesstraßen quer über die Schwäbische Alb. Die Strecke läuft einfach und man kommt gut voran, zumal es mittlerweile schon Abend war.
Für die letzten 110 km musste noch etwas Energie getankt werden. Das Junk Food reichte aus, um den Hunger im Zaum zu halten. Es war bereits stockfinster.
Regen hatte ich seit Landsberg keinen mehr und die Straßen waren auch wieder trocken.
Um Punkt Mitternacht fuhren Domi und ich in die heimische Hofeinfahrt rein.
Wir hatten es geschafft. 700km, davon 75 auf der Autobahn in 15 Stunden. Das klingt erstmal nach keinem berauschenden Schnitt. Aber darin enthalten sind auch alle Pausen.
Bis Sterzing waren es ca. 225 km. Dafür benötigten wir etwa fünfeinhalb Stunden. Um 17:30 Uhr kehrten wir in Kochel am See ein. Diese Etappe war ziemlich nass, so dass wir langsamer fuhren. Um 19:40 Uhr trennten sich Martin und ich in Landsberg. Für die letzten 280km benötigte ich 4 Stunden und 20 Minuten inkl. Tankstopp. Den Schnitt dieser letzten Etappe könnt Ihr Euch selber ausrechnen. Das war nur machbar, weil die Strecken durch wenige Ortschaften gingen und kein Verkehr mehr war. Mein Reisetempo war stets nie mehr als 110 km/h, auch nicht auf der Autobahn.
Ja, die Arschbacken haben danach etwas gebrannt. Aber die aufgepolsterte Sitzbank meiner Domi ist immer noch langstreckentauglich. Und es war ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass meine Domi und ich noch in der Lage sind, solche Etappen zu reißen wenn sie müssen.
Alles in allem war es mal wieder eine gelungene Tour. Auch vom Fahrstil her passt die Gruppe gut zusammen.
Was nächstes Jahr kommt weiß ich noch nicht. Nachdem ich nun die letzten Jahre eher in den itaienischen und österreichischen Alpen unterwegs war, würde mich fast mal wieder Frankreich oder die Schweiz reizen.
Mal schauen was die Zukunft bringt.
Viele Grüße,
Steffen
ja, die alten Recken Armin (Armin-Streetdomi a.k.a. Zwiebel) und Stefan (990er), mit denen ich bereits 2003 auf der allerersten Domiforums-Alpentour unterwegs war, hatten sie wieder bei mir gemeldet für die diesjährige Tour. Und da der Martin (Dobinator) mit dabei war, muss die Sache ja "Alpenkratzen" heißen. Ein Begriff, den meines Wissens JJ erfunden hat.
Unser Special Guest dieses Jahr war der Ösi-Charly. Ihn hatte ich seit 2017 nicht mehr gesehen. Damals besuchte er mich zuhause und fuhr auf der Frühlingsausfahrt Südwest mit. Aufm ersten Domitreffen in Sonthofen 2017 war er auch anwesend.
Zusammen mit Armins besserer Hälfte Ulla (Rippchen), Frank (Rollator) sowie Thomas & Gabi (Freunde von Armin und Ulla und die einzigen, die ich nicht ausm Domiforum kenne) waren wir die gleiche Truppe, die sich schon 2016 zur Alpentour getroffen hatten.
Start war in der letzten Juni-Woche.
Und ja, ich nahm erneut die Domi. Ich hatte letztes Jahr so viel Spaß mit ihr auf den engen italienischen Bergstraßen, dass ich die lange Anfahrt ins Friaul gerne auf mich nahm.
Ich fuhr bereits einen Tag davor zum Martin und übernachtete bei ihm. Somit hatte ich die ersten 260 Kilometer bereits geschafft
Am Tag darauf hatten wir eine stramme Etappe von 500 km vor uns. Wir fuhren nicht die kürzeste Strecke zugunsten schönerer Sträßchen.
Parkplatz am Kochelsee. Das Wetter meinte es noch gut mit uns.
Zweites Frühstück beim Ruetz in Österreich nicht weit weg von Innsbruck.
Danach zog es sich ein bisschen zu. Viel Regen kam aber nicht. Es waren eher immer nur kleinere Regengebiete unterwegs, die nach wenigen Minuten sich ausgeregnet hatten.
Vom Brenner runter bogen wir ab Richtung Brixen und von dort über Lüsen rauf zum Würzjoch.
Die Strecke von Lüsen bis zu diesem Abzweig ist landschafltich absolut top. Nix zum Rasen, aber zum Genießen und perfekt für die Domi.
Rauf zum Würzjoch...
...und wieder runter zur letzten Kaffeepause des Tages.
"Coffee & Soul" trifft es wohl ganz gut. Die Domi für die Seele, der Kaffee fürs Gemüt.
Martin wollte auf der Anfahrt einen besonderen "Lost Place" besichtigen, den ehemaligen Stausee oberhalb von Longarone bzw. die noch existierende Vajont-Staumauer.
Hier im Bild sieht man oben die Staumauer.
Auf dem Foto kommen leider die Dimensionen nicht so richtig rüber. Aber die Staumauer befindet sich noch ein gutes Stück in dieser Schlucht drin und weit oberhalb. Die Höhe über der Talsohle beträgt über 260 Meter.
Wer damit nichts anfangen kann. Im Oktober 1963 ereignete sich hier ein schweres Unglück. Es gab einen Erdrutsch vom naheliegenden Berg in den Stausee hinein. Dies verursachte eine Flutwelle, die über die Staumauer hinweg schwappte und sich ins Tal ergoss. Die daraus resultierende Druck- und Flutwelle zerstörte den Ort Longarone vollständig. Das Unglück hätte vermieden werden können, wenn nicht so viel vertuscht worden wäre.
Mittlerweile befindet sich hinter der Staumauer kein Stausee mehr, sondern eine Geröllhalde, die mittlerweile zugewuchert ist.
Nach diesem wissenswerten Abstecher mussten wir uns allmählich etwas sputen, um noch rechtzeitig fürs Abendessen im Hotel zu sein.
Da hatte ich doch auf einmal eine Abkürzung gefunden, die uns gut eine halbe Stunde Fahrt erspart hatte. Dadurch erreichten wir rechtzeitig unser Hotel in Artegna.
Am nächsten Morgen. Die Truppe macht sich startklar. Zielgebiet: Der äußerste Osten Italiens und ein Stückchen Slowenien.
Charly auf seiner Duke.
Er fährt einhändig schneller, als alle anderen und fotografiert noch nebenbei.
Rollator-Frank, auch immer die Kamera griffbereit.
Ab und zu habe ich dann auch mal die Kamera gezückt.
Einer von uns musste sich erstmal wieder etwas erden.
Da war die Kurve enger, als gedacht. Ich hatte mich zugegebenermaßen auch etwas verschätzt, kam aber noch rum.
Bei Martin gabs ne Schreckbremsung in den Kies.
Ist aber nix passiert. Fahrer und Moped blieben heile, mit Ausnahme von ein paar Kratzern.
Aber wenn wir schonmal da stehen, können wir ja gleich noch ein paar Domi-Fotos schießen.
Warten in der Baustelle. Wir standen gut 20 Minuten bis es wieder weiter ging.
Fahreindrücke:
Pause am Logo die Predil.
Ein paar von uns nutzten die Gelegenheit und badeten im See. Davon habe ich aber fairerweise keine Fotos gemacht.
Der Rückweg zurück zum Hotel war kurzweilig, aber mit keiner Fotopause mehr verbunden.
Am nächsten Tag war unser Ziel der Nordwesten. Wir wollten unter anderem über die Panoramica delle Vette fahren.
Erster Kaffeestop:
Zunächst ging es über den Passo Rest.
Bei Martins Domi machte sich leider im Laufe des Vormittags ein loser Ventilsitz akustisch bemerkbar. Aus diesem Grund brach er die Tour ab und und konzentrierte sich darauf, einen schönen Badeplatz zu finden, um die Strapazen für die Domi in Grenzen zu halten.
Und dann ging es auch schon bald rauf auf die Panoramica.
Aufstieg geschafft. Ab hier ist die Strecke für ca. 15 km eine meist geschotterte Höhenstraße.
Gruppenfoto.
Armin und Ulla auf ihren 700er Fantic Caballeros.
Thomas & Gabi auf GS, sowie Frank auf seiner Domi.
Heldenfoto.
Das letzte Pass-Highlight des Tages war der Passo Zoncolan.
Die Westrampe ist schmal und eng. Vor drei Jahren fuhr ich diesen mit der Africa Twin. Das war durchaus herausfordernd. Mit der Domi war es tatsächlich etwas einfacher.
Und dann ging es wieder runter.
Derweil fand Martin ein Kleinod zum Baden, inklusive Wasserfall.
An diesem Abend aßen wir etwas außerhalb in einer Pizzeria zu Abend.
Helmparkplatz.
Am dritten und letzten Tag führte unsere Tour in die westliche Region.
Wo sind wir denn?
An der Sella Chianzutàn.
Die Strecke war so gut, dass Stefan und Charly sie gleich noch ein zweites Mal gefahren sind.
Nach Italien fahren und kein Eis essen? Geht gar nicht!
Noch einer dieser eher unbekannten, aber top zu fahrenden Pässe.
Staumauer am Lago die Sauris.
Der Tunnel unmittelbar vor der Staumauer ist abenteuerlich. Er ist schmal, nass (es tropft permament Wasser aus dem Felsen heraus) und kurvig, aber wenigstens beleuchtet. Habe auf Google Maps ein Video dazu gefunden: Tunnel della Diga
Und noch eine Sella.
Charly in Action:
Frank in Action:
Thomas in Action:
The Crowd.
Charly beim Fotografieren (und fahren).
Abends dann noch das Achtelfinale Deutschland - Dänemark geguckt...
...und anschließend in die Kojen gefallen.
Der nächste Tag sollte hart werden. Die Rückfahrt stand an, und mit der Rückfahrt kündigte sich auch wieder schlechteres Wetter an. Mein Plan war ursprünglich, mit Martin gemeinsam zu sich zu fahren und bei ihm nochmal übernachten. Dann hatte ich 460km an dem einen Tag und am folgenden Tag nochmal etwa 260km gehabt. Aber die Wetteraussichten waren für den Montag noch schlechter, als für den Sonntag. Somit entschied ich mich, die Arschbacken zusammen zu kneifen und die komplette Strecke an einem Tag zu fahren.
In Italien war das Wetter auch noch annehmbar. Schlechter wurde es erst in Österreich nördlich des Brenners.
Aber zunächst verabschiedeten wir Stefan, der uns ein Stück weit begleitete.
In Sterzing machten wir einen strategischen Stopp. Zum einen war es bereits nach 14:00 Uhr, und wir hatten seit unserem Frühstück nichts mehr gegessen. Zum anderen ging laut Regenradar eine Schlechtwetterfront in der Region Innsbruck zur selben Zeit durch. Dieser ließen wir etwas Vorsprung.
Meine zugekniffenen Augen verraten es. Es kam trotz wolkenverhangenem Himmel doch immer wieder mal die Sonne durch.
In Innbruck mussten wir dann doch die Regenklamotten anziehen, oder besser gesagt Martin. Ich hatte die ganze Zeit meine Membran in der Kombi drin. Damit bin ich gut zurecht gekommen. In Deutschland kurz nach der Grenze erwischten wir noch einen Ausläufer. Meine Domi mag übrigens auch keinen Regen. Sie fängt ab einer gewissen Menge Spritzwasser an zu bocken. Mit mehr Gas kann ich sie bei Laune halten. Aber man merkt, dass sie nicht so richtig will. Lässt der Regen nach, läuft sie wieder einwandfrei.
In Kochel am See gab es nochmal eine Kaffeepause.
Da ich mich nun endgültig dafür entschieden hatte, direkt nach Hause zu fahren, änderte ich meine Routenplanung. Ich fuhr mit Martin noch bis Landsberg. Danach schlug ich den Weg Richtung Westen ein und fuhr 50km Autobahn bis Memmingen. Ab Memmingen ging es auf gut ausgebauten Land- und Bundesstraßen quer über die Schwäbische Alb. Die Strecke läuft einfach und man kommt gut voran, zumal es mittlerweile schon Abend war.
Für die letzten 110 km musste noch etwas Energie getankt werden. Das Junk Food reichte aus, um den Hunger im Zaum zu halten. Es war bereits stockfinster.
Regen hatte ich seit Landsberg keinen mehr und die Straßen waren auch wieder trocken.
Um Punkt Mitternacht fuhren Domi und ich in die heimische Hofeinfahrt rein.
Wir hatten es geschafft. 700km, davon 75 auf der Autobahn in 15 Stunden. Das klingt erstmal nach keinem berauschenden Schnitt. Aber darin enthalten sind auch alle Pausen.
Bis Sterzing waren es ca. 225 km. Dafür benötigten wir etwa fünfeinhalb Stunden. Um 17:30 Uhr kehrten wir in Kochel am See ein. Diese Etappe war ziemlich nass, so dass wir langsamer fuhren. Um 19:40 Uhr trennten sich Martin und ich in Landsberg. Für die letzten 280km benötigte ich 4 Stunden und 20 Minuten inkl. Tankstopp. Den Schnitt dieser letzten Etappe könnt Ihr Euch selber ausrechnen. Das war nur machbar, weil die Strecken durch wenige Ortschaften gingen und kein Verkehr mehr war. Mein Reisetempo war stets nie mehr als 110 km/h, auch nicht auf der Autobahn.
Ja, die Arschbacken haben danach etwas gebrannt. Aber die aufgepolsterte Sitzbank meiner Domi ist immer noch langstreckentauglich. Und es war ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass meine Domi und ich noch in der Lage sind, solche Etappen zu reißen wenn sie müssen.
Alles in allem war es mal wieder eine gelungene Tour. Auch vom Fahrstil her passt die Gruppe gut zusammen.
Was nächstes Jahr kommt weiß ich noch nicht. Nachdem ich nun die letzten Jahre eher in den itaienischen und österreichischen Alpen unterwegs war, würde mich fast mal wieder Frankreich oder die Schweiz reizen.
Mal schauen was die Zukunft bringt.
Viele Grüße,
Steffen
-
- Domi-Superprofi
- Beiträge: 4621
- Registriert: Sa 25. Mär 2017, 20:22
- Wohnort: Biebesheim/Rh.
- Motorrad: 91iger Domi RD02, KTM 1190 Adventure
- Kontaktdaten:
Re: Alpenkratzen 2024 - Ein Kratzbericht
Wie kommt denn der schon fast vergessene Charly dazu? Den gibt's noch?
...was ich heute nicht mache, mache ich morgen, oder besser übermorgen, dann kann ich morgen das machen, was ich gestern nicht gemacht habe...
-
- Domi-Superprofi
- Beiträge: 2935
- Registriert: Mo 27. Mär 2017, 06:34
- Wohnort: Soest
- Motorrad: Triumph Speedtriple 1200 rr
Ural EFI Sportsman
Honda NX 650 "luckyseven"
BMW R 1250 GSA
Honda NX 650 Blaue Mauritius
Chang Jiang 750 - Kontaktdaten:
Re: Alpenkratzen 2024 - Ein Kratzbericht
Danke Steffen fürs mitnehmen und den tollen Bericht und noch besseren Bildern. Sehr fein. Macht Lust darauf, auch mal wieder mitzufahren.
-
- Domi-Superprofi
- Beiträge: 4104
- Registriert: Sa 25. Mär 2017, 18:24
- Wohnort: 72622 Nürtingen
- Motorrad: BMW R 1200 GS TÜ
ex: Honda Dominator NX 650 - RD08 - Kontaktdaten:
Re: Alpenkratzen 2024 - Ein Kratzbericht
Klasse!
Vielen Dank, Steffen.
Vielen Dank, Steffen.
Gruß
Hogi
Reisen bildet, baut Vorurteile ab und veredelt den Geist!
Hogi
Reisen bildet, baut Vorurteile ab und veredelt den Geist!
-
- Domi-Spezialist
- Beiträge: 283
- Registriert: Mo 24. Jul 2017, 10:27
- Wohnort: Steiermark
- Motorrad: Dominator 500 (1988); XT 500 (1993); Zephyr 750 (1996)
- Kontaktdaten:
Re: Alpenkratzen 2024 - Ein Kratzbericht
Danke für deinen Bericht! Mir rinnt das Wasser im Mund zusammen bei so vielen schönen Kurven
Lieben Gruß, Flo
Lieben Gruß, Flo
Re: Alpenkratzen 2024 - Ein Kratzbericht
Hi Steffen,
es gibt sogar ein Video von Dir im Tunnel:
https://my.hidrive.com/lnk/PvGwb1pAL
Gruß
Frank
es gibt sogar ein Video von Dir im Tunnel:
https://my.hidrive.com/lnk/PvGwb1pAL
Gruß
Frank
-
- Administrator
- Beiträge: 7572
- Registriert: Sa 28. Jan 2017, 21:58
- Wohnort: Bad Schönborn
- Motorrad: 88er Ur-Domi (natürlich in schwarz),
Honda CRF1000L Africa Twin DCT
Honda VTR 1000 Firestorm - Kontaktdaten:
Re: Alpenkratzen 2024 - Ein Kratzbericht
Cool! Danke.Rollator hat geschrieben: ↑Mo 8. Jul 2024, 17:11 Hi Steffen,
es gibt sogar ein Video von Dir im Tunnel:
https://my.hidrive.com/lnk/PvGwb1pAL
Gruß
Frank
-
- Domi-Spezialist
- Beiträge: 408
- Registriert: Do 20. Aug 2020, 14:15
- Wohnort: Erfurt
- Motorrad: 96er RD08 SuperMoto
(in der Scheune parkt noch eine 88er ETZ 150) - Kontaktdaten:
Re: Alpenkratzen 2024 - Ein Kratzbericht
Schöne, bunt gemischte Truppe. Bin gerade im Urlaub im Lechtal, da herrscht gefühlt BMW-Monokultur.
kc85
kc85
„Jede Lösung eines Problems ist ein neues Problem.“
J. W. v. Goethe
J. W. v. Goethe
-
- Domi-Superprofi
- Beiträge: 1039
- Registriert: Sa 15. Apr 2017, 08:44
- Wohnort: Sehnde
- Motorrad: "The Wasp" und "Speedy"
- Kontaktdaten:
Re: Alpenkratzen 2024 - Ein Kratzbericht
Klingt sehr einladend.
Da wäre ich gern dabei gewesen.
Vor Pfingsten waren wir auch auf dem passo di zoncolan.
Leider war er nach dem Rast Platz auf dem Berg noch völlig zu geschneit.
Machte mit Speedy gerade so richtig Spaß!
Gruß Mago
Da wäre ich gern dabei gewesen.
Vor Pfingsten waren wir auch auf dem passo di zoncolan.
Leider war er nach dem Rast Platz auf dem Berg noch völlig zu geschneit.
Machte mit Speedy gerade so richtig Spaß!
Gruß Mago
Um die 55...verrückt wie 30...MD44 und RD16
-
- Domi-Fan
- Beiträge: 49
- Registriert: Sa 11. Nov 2017, 14:26
- Wohnort: Waldecker Land
- Motorrad: Moto Guzzi V85TT (Bj. 24, E5+ in rot fuji), Honda NX 650 Dominator (Ur-Domi in rot, EZ '90)
- Kontaktdaten:
Re: Alpenkratzen 2024 - Ein Kratzbericht
Toller und interessanter Bericht, Steffen. Vielen Dank dafür !!
Weniger ist mehr !!